Politik

"Der idiotische Krieg" Israel sucht Namen

Israel streitet über einen offiziellen Namen für seinen Krieg gegen die libanesische Hisbollah-Miliz im vergangenen Jahr. Verteidigungsminister Amir Perez hat auf Dringen der Familien einiger der 117 getöteten israelischen Soldaten und 41 Zivilisten ein Gremium eingesetzt, das einen Namensvorschlag für den 34-tägigen Waffengang erarbeiten soll. Am Dienstag kündigte nun Kabinettsmitglied Jaacow Edri, ein Minister ohne eigenen Geschäftsbereich, die Beauftragung eines Komitees unter seinem Vorsitz mit einer alternativen Suche an.

Aus der Bevölkerung kamen auf einen Aufruf des populären Internet-Nachrichtenportals YNet Vorschläge wie "Operation Versagen", "Der idiotische Krieg" oder auch "Die große Schande" und "Der letzte Krieg des Amir Perez". In der Praxis bevorzugen viele Israelis die Bezeichnung "Zweiter Libanon-Krieg". Im Libanon wird der Konflikt dagegen vor allem als "Juli-Krieg" tituliert, währen die Hisbollah ihn "Der geteilte Sieg" nennt.

Bei den Auseinandersetzungen im vergangenen Sommer waren etwa 1200 Menschen getötet worden. Israels Militär gelang es allerdings nicht, die islamistische Schiiten-Miliz zu zerschlagen und deren tägliche Raketenangriffe im Grenzgebiet zu unterbinden. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission will im kommenden Monat vorläufige Untersuchungsergebnisse über das Verhalten der israelischen Regierung während des Kriegs vorlegen. Sie sollen Aufschluss darüber geben, wie sich Perez, Ministerpräsident Ehud Olmert und der damalige Armeechef Dan Haluz während des Krieges verhalten haben.

Quelle: ntv.de

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