Feuergefecht am Gazastreifen Israel tötet zwei Palästinenser
26.12.2010, 14:29 Uhr
Bei Auseinandersetzungen an der Grenze zu Gaza sind immer wieder Palästinenser ums Leben gekommen.
(Foto: REUTERS)
An der Grenze zum Gazastreifen kommt es immer wieder zu gewalttätigen Zwischenfällen - zwei Palästinenser werden getötet. Israel begründet den Militärschlag mit den andauernden Angriffen militanter Palästinenser. Derweil setzt die Türkei auf Entspannung mit Israel.
Die Gewalt im Gazastreifen dauert an: Bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten wurden zwei militante Palästinenser getötet. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde fanden Sanitäter die Leichen in einem Dorf nahe Chan Junis im südlichen Teil des Palästinensergebiets. Es handele sich um Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Die Extremistengruppe bestätigte den Tod zweier Kämpfer durch israelisches Feuer.
Nach Angaben von Augenzeugen feuerten israelische Soldaten während des Feuergefechts im Grenzgebiet etwa 20 Panzergranaten auf palästinensisches Gebiet. Eine israelische Armeesprecherin teilte mit, die Soldaten hätten in der Nähe des Grenzzauns zum Gazastreifen eine Gruppe von Palästinensern bemerkt, die dort Sprengsätze legen wollten. Mit Hilfe von Hubschraubern habe man das Feuer erwidert.
Innerhalb der letzten Woche hatten militante Palästinenser ihre Angriffe auf Israels Grenzorte erheblich verstärkt. Nach Angaben der Armee schlugen in dem Zeitraum 27 Raketen und Mörsergranaten auf israelischem Gebiet ein. Seit Jahresbeginn waren es etwa 230 solcher Geschosse. Am Samstag vor gut einer Woche hatte die israelische Luftwaffe fünf militante Palästinenser getötet, die dabei waren, einen Raketenangriff auf Israel vorzubereiten.
Türkei setzt auf Entspannung
Unterdessen hat die Türkei ihren Willen zur Beilegung der diplomatischen Krise mit Israel nach dem blutigen Angriff auf eine Hilfsflotte für den Gazastreifen bekräftigt. "Wir wollen uns mit Israel versöhnen, wir wünschen friedliche Beziehungen mit allen Ländern", sagte Außenminister Ahmet Davutoglu am Samstag. Tausende begrüßten das Schiff, auf dem bei dem Angriff Ende Mai neun Aktivisten getötet worden waren, zurück in Istanbul. Die Fähre hatte an der Flotte teilgenommen, die Hilfsgüter in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen bringen sollte. Bei der Erstürmung durch israelische Soldaten am 31. Mai waren an Bord des Schiffs neun türkische Aktivisten getötet worden.
Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, beharrte Davutoglu aber auf der türkischen Forderung nach einer Entschuldigung und der Zahlung von Entschädigungen an die Familien der Opfer des Angriffs. "Wenn unsere Freundschaft mit Israel andauern soll, sind eine Entschuldigung und Entschädigungen der einzige Ausweg", sagte Davutoglu. Israel hat sich bisher beidem verweigert. Davutoglu beklagte daher, dass die israelische Regierung keinen Willen zur Aussöhnung zeige.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP