Politik

Wegen Torrorwarnung: Israelis setzen auf Razzien

Nach einer Flut von Warnungen vor neuen palästinensischen Selbstmordattentaten will Israel seine Militäroperationen in den Palästinensergebieten wieder verstärken. Das gab Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser am Sonntag in Jerusalem bekannt.

Zuvor hatte sich die israelische Armee aus den meisten Städten im Westjordanland zurückgezogen, in die sie auf der Suche nach mutmaßlichen Terroristen eingedrungen war. In Tulkarem wurde dabei ein 55-jähriger Palästinenser an einer Bushaltestelle getötet.

Ein Sprecher von Palästinenserpräsident Jassir Arafat beschuldigte Israel einer "barbarischen und terroristischen Militäraggression" gegen die Palästinenser. Die Militäroperationen könnten jedoch die Standhaftigkeit der Palästinenser nicht brechen. Die palästinensische Tageszeitung "Al Ajam" berichtete am Sonntag, dass Arafat unter starkem internationalen Druck eine Reform seiner Sicherheitsorgane plane. Danach werden die insgesamt zwölf Sicherheitsdienste künftig in drei Organisationen zusammengefasst.

Eine heftige Debatte über die zukünftige Rolle Arafats legt nach Medienberichten die US-Vermittlungsdiplomatie lahm. Wie die "New York Times" am Sonntag berichtete, sind die Topberater von Präsident George W. Bush uneins, ob die USA Arafat anerkennen sollen, wenn er seine versprochenen Reformen einleitet, oder auf seine Absetzung hin arbeiten sollen.

Die Unstimmigkeiten seien auch der Grund dafür, dass die seit über zwei Wochen verschobene Reise von CIA-Chef George Tenet in die Region immer wieder verschoben werde. Bush warf Arafat am Sonntag erneut Versäumnisse vor. Fragen, ob die Zeit Arafats ablaufe und die USA nicht mehr mit ihm arbeiten wollten, wich er jedoch aus.

Quelle: ntv.de

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