Politik

Nach Schuss auf Palästinenser Israelischer Soldat wieder frei

Der israelische Soldat, der nach einem Schuss aus nächster Nähe auf einen gefesselten Palästinenser festgenommen worden war, ist wieder auf freiem Fuß. Der israelische Onlinedienst "ynet" meldete, der Soldat sei nach 24 Stunden Haft wieder freigelassen worden. Er hatte vor zwei Wochen mit einem Geschoss mit Gummi-Mantel aus nächster Nähe auf einen festgenommenen Palästinenser geschossen und diesen leicht am Fuß verletzt. Videoaufnahmen von dem Vorfall, die am Sonntag von der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem veröffentlicht worden waren, hatten für große Empörung gesorgt. Sie waren von einer jugendlichen Palästinenserin aufgenommen worden.

Der Soldat gab laut dem Bericht zufolge während der Befragung an, sein Kommandeur habe ihm den Schießbefehl erteilt. Der Vorgesetzte, der den Palästinenser während des Vorfalls am Arm festhielt, stritt dies jedoch ab. Beide sollen sich zur Klärung nun einer Lügendetektor- Untersuchung unterziehen.

Videobilder dokumentieren Vorfall

Vor zwei Wochen war in dem Dorf Naalin im Westjordanland bei einer Demonstration gegen die israelische Sperranlage der 27 Jahre alte Aschraf Abu Rachma festgenommen worden. Auf den Videobildern ist zu sehen, dass seine Augen verbunden sind. Seine Arme sind mit Plastikfesseln zusammengebunden. Ein Soldat, der direkt vor ihm steht, schießt dann ein mit Hartgummi ummanteltes Geschoss in Richtung seiner Füße.

Rachma gab später an, er sei von einem Militärarzt wegen seiner leichten Verletzung behandelt und dann wieder freigelassen worden. Ein Sprecher des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas hatte nach dem Vorfall von einem "Holocaust" gesprochen und eine internationale Intervention gefordert.

Quelle: ntv.de

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