Politik

Studenten hoffen auf Napolitano Italien kürzt bei Bildung drastisch

Da freut sich der Ministerpräsident: 700 Millionen Euro weniger Ausgaben im kommenden Jahr.

Da freut sich der Ministerpräsident: 700 Millionen Euro weniger Ausgaben im kommenden Jahr.

(Foto: dpa)

Trotz anhaltender Proteste verabschiedet auch die zweite Kammer in Italien die umstrittene Bildungsreform. Kürzungen im hohen dreistelligen Millionenbereich und langfristig nur noch ein Fünftel der Professoren. Studenten hoffen nun, dass Staatspräsident Napolitano die Unterschrift verweigert.

Wochenlang sind die Schüler und Studenten in Italien dagegen Sturm gelaufen, jetzt sind die drastischen Sparmaßnahmen im Bildungswesen beschlossene Sache: Mit der klaren Mehrheit von 161 Ja-Stimmen bei 98 Gegenstimmen hat der Senat in Rom als zweite und letzte Kammer die umkämpfte Bildungsreform zum Gesetz gemacht. Sechs Senatoren enthielten sich. Schüler, Studenten und Hochschullehrer werfen der Mitte-Rechts-Regierung unter Silvio Berlusconi vor, Italiens Universitätssystem aushungern zu wollen.

Am Mittwoch kam es in Palermo zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Am Mittwoch kam es in Palermo zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

(Foto: dpa)

Die Regierung des hoch verschuldeten Landes hatte den Schulen bereits vor zwei Jahren empfindliche Spareinschnitte verordnet. Jetzt waren die Hochschulen an der Reihe. So sind für das kommenden Jahr Kürzungen von 700 Millionen Euro bei den Universitäten vorgesehen. Für fünf pensionierte Professoren soll nur ein neuer eingestellt werden. Das Gesetz der Bildungsministerin Mariastella Gelmini setzt auf die Konzentration der Kräfte bei geringeren Mitteln. Auch die von Berlusconi abtrünnigen Senatoren der FLI des Parlamentspräsidenten Gianfranco Fini stimmten für die höchst umstrittene Gesetzesvorlage.

Italiens Schüler und Studenten setzen ihre letzte Hoffnung nun auf Staatspräsident Giorgio Napolitano. Nach letzen Demonstrationen in ganz Italien mit nur einigen Zwischenfällen in Palermo und Mailand war eine Delegation am Mittwoch mit ihm zusammengekommen. Die Schüler und Studenten hoffen darauf, dass Napolitano sich weigert, das Gesetz zu unterschreiben. Kritisiert worden war in Italien vor allem auch, dass der jungen Generation nicht ausreichend erklärt worden sei, warum diese Bildungsreform für das Land überhaupt notwendig sei.

Quelle: ntv.de, dpa

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