Politik

Mit einem Lächeln Richtung USA Japan beendet Militäreinsatz

Japan will die Beziehungen zu den USA neu ausrichten.

Japan will die Beziehungen zu den USA neu ausrichten.

(Foto: AP)

Die neue japanische Regierung will die Beziehungen zu den USA "gleichberechtigter" gestalten. Um dem Druck zu verleihen, steckt Japan die bisheringen Gelder für einen Militäreinsatz in zivile Aufbauprojekte Afghanistans.

Regierungschef Hatoyama setzt auf zivile Projekte statt militärische Unterstützung.

Regierungschef Hatoyama setzt auf zivile Projekte statt militärische Unterstützung.

(Foto: AP)

Japan hat seine logistische Unterstützung des US-geführten Anti-Terror-Kampfes in Afghanistan nach acht Jahren eingestellt. Am Freitag lief ein entsprechendes Sondergesetz aus, das Japan die Betankung von Schiffen der USA und anderer Nationen im Indischen Ozean zur Unterstützung ihres Kampfes in und um Afghanistan ermöglichte. Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa befahl der Marine am selben Tag, die Betankung mit Ablauf des Mandats zu beenden.

Die neue japanische Regierung von Yukio Hatoyama hatte das Mandat für die Hilfe auf See, das die Vorgängerregierung seit Dezember 2001 mehrfach verlängert hatte, nicht erneuert. Die Maßnahme ist Teil von Hatoyamas Bestrebungen, die Beziehungen zur Schutzmacht USA "gleichberechtigter" zu gestalten. Stattdessen stellt Japan Afghanistan für die nächsten fünf Jahre Hilfen zum Wiederaufbau des Landes von fünf Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) bereit.

Anstelle seines bisherigen militärischen Beitrages will Japan Afghanistan bei der Ausbildung von Polizisten unterstützen. Zudem bezahlt Japan die Hälfte der Gehälter der rund 80.000 afghanischen Polizisten und stellt berufliche Hilfen für frühere Taliban-Kämpfer bereit. Gemeinsam mit Deutschland will Japan zudem im Norden Afghanistans ein Krankenhaus bauen. Darauf verständigten sich beide Länder beim Besuch des deutschen Außenministers Guido Westerwelle in Tokio.

Quelle: ntv.de, dpa

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