Politik

Meiler müssen Stresstest bestehen Japan will AKW wieder anfahren

Nach dem Atomunfall von Fukushima sind in Japan derzeit nur 19 von 54 AKW in Betrieb. Die anderen sind beschädigt oder wurden als Vorsichtsmaßnahme abgeschaltet. Der Strom ist deshalb seit Monaten knapp. Im anstehenden heißen Sommer befürchtet die Regierung größere Stromausfälle und will die AKW schnell wieder ans Netz bringen. Der Widerstand in den Gemeinen ist groß.

Block zwei im AKW Fukushima 1. Nich immer gelangt radioaktivverseuchtes Wasser ins Meer.

Block zwei im AKW Fukushima 1. Nich immer gelangt radioaktivverseuchtes Wasser ins Meer.

(Foto: AP)

Fast vier Monate nach der von Fukushima will Japan alle Atommeiler sogenannten Stresstests unterziehen. Der Wirtschaftsminister Banri Kaieda erklärte, mit den neuerlichen Überprüfungen werde dem Sicherheitsbedürfnis besser Rechnung getragen.

Um drohende Stromengpässe zu vermeiden, drängt die Regierung darauf, die zu Inspektionen heruntergefahrenen Atomkraftwerke zum Sommer wieder in Betrieb zu nehmen. Dabei stößt sie jedoch auf Widerstände bei umliegenden Gemeinden. Diese fordern schärfere Sicherheitsauflagen.

Kaieda hatte kürzlich vor gravierenden Folgen der Stromknappheit für die Erholung der Wirtschaft gewarnt. Das Bruttoinlandsprodukt war wegen der Katastrophe vom 11. März bereits im ersten Quartal um 3,5 Prozent geschrumpft.

Nur 19 von 54 AKW liefern Strom

Am Strand von Tokio.

Am Strand von Tokio.

(Foto: AP)

Derzeit sind in Japan zahlreiche Atomkraftwerke abgeschaltet - entweder weil sie beschädigt wurden oder als Vorsichtsmaßnahme. Nur 19 von 54 AKW sind in Betrieb. Der Strom ist deshalb seit Monaten knapp. Im Sommer, wenn viele Klimaanlagen laufen, fürchtet die Regierung größere Stromausfälle. Sie hat daher die Unternehmen in der Region Tokio und im Industriegebiet Tohoku im Nordosten des Landes dazu verpflichtet, ihren Stromverbrauch in den Sommermonaten um 15 Prozent zu drosseln. Andernfalls drohen erheblich Geldbußen.

Schon jetzt steigt das Quecksilber stellenweise auf fast 40 Grad. Um Stromausfälle zu vermeiden, ist die Bevölkerung aufgerufen, Energie zu sparen. In Bahnhöfen, Bürogebäuden, Restaurants und anderen Orten bleiben daher viele Lichter aus.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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