Angst vor dem "Tag des Zorns" Jemens Präsident tritt ab
02.02.2011, 10:32 UhrDer jemenitische Präsident Saleh hat am Mittwoch angekündigt, er werde keine weitere Amtszeit anstreben. Damit würde seine seit drei Jahrzehnten andauernde Herrschaft spätestens im Jahr 2013 enden
Angesichts bevorstehender Proteste der Opposition hat der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh auf eine weitere Amtszeit verzichtet. "Ich bin gegen eine Neuauflage meines Mandats und gegen eine Erbfolge an der Staatsspitze", sagte Saleh vor dem Parlament in Sanaa. Er wolle seine Macht nicht an seinen Sohn Ahmed übergeben.
Der seit 32 Jahren amtierende Staatschef legte eine umstrittene Verfassungsreform auf Eis, die ihm die Herrschaft auf Lebenszeit hätte sichern sollen. Ursprünglich hätten sich die Abgeordneten ab März mit der Verfassungsänderung beschäftigen sollen. Saleh kündigte eine Verschiebung der für April geplanten Parlamentswahl sowie die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit an.
Die Opposition hat für Donnerstag zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. Bereits vor einer Woche hatten tausende Jemeniten gegen Präsident Saleh protestiert. Dieser rief die Opposition in seiner Ansprache vor dem Parlament auf, die für Donnerstag angekündigten Proteste abzusagen und den Dialog mit der Regierung wieder aufzunehmen. Saleh ist seit 1978 im Jemen an der Macht. 1999 und 2006 wurde bei Wahlen als Staatschef bestätigt. Seine Amtszeit läuft regulär 2013 aus.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP