Politik

Massaker in der Elfenbeinküste Jenseits vom Frieden

Wenige Tage nach der Unterzeichnung eines Waffenstillstands zwischen Rebellen und Regierung ist es in der Elfenbeinküste zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Zivilisten der ethnischen Gruppe der Dioula gekommen.

Der britische Sender BBC berichtete, Soldaten seien in Uniformen der Regierungsarmee durch die im Zentrum des Landes gelegene Stadt Daloa gezogen und hätten etwa 50 Menschen getötet. Hunderte flohen in eine Moschee, nachdem ihre Häuser geplündert oder niedergebrannt wurden.

Die Dioula sollen Rebellen in Daloa unterstützt haben. Regierungskräfte hatten die Stadt in der letzten Woche zurückerobert. Bereits im Juli war Daloa während kommunaler Wahlen Schauplatz gewalttätiger ethnischer Auseinandersetzungen zwischen regierungsnahen Christen und den muslimischen Dioula.

Ausschreitungen bei Demonstration

Am Dienstag gingen französische Soldaten mit Tränengas und Wasserwerfern gegen mehrere hundert Demonstranten vor. Die vor einem französischen Militärstützpunkt in Abidjan versammelte Menschenmenge forderte die Aushändigung des Oppositionsführers Alassane Dramane Ouattara, der nach dem Putschversuch im September Zuflucht in der französischen Botschaft gesucht hat.

Die Demonstranten beschuldigen Ouattara, den Aufstand vom 19. September maßgeblich mit initiiert zu haben. In dem folgenden Bürgerkrieg wurde die Elfenbeinküste faktisch geteilt - der Norden ist weitgehend unter Kontrolle der Rebellen, im Süden mit der Wirtschaftsmetropole Abidjan kann sich weiter die Regierung behaupten.

Soldaten der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich haben einen Puffer zwischen beiden Seiten gebildet; unter Vermittlung der westafrikanischen Nachbarländer wurde ein Waffenstillstand vereinbart.

Quelle: ntv.de

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