Politik

Öffentlicher Dienst Jetzt wird geschlichtet

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben die Arbeitgeber und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Verhandlungen für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen. Über deren Ergebnis wird nach ver.di-Angaben am 9. Januar entschieden. Während der Schlichtung darf nicht gestreikt werden.

Zu Schlichtern wurden der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick und der frühere Leipziger Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube berufen (beide SPD). Der von ver.di ernannte Koschnik sagte, er rechne trotz Schlichtung mit einem Streik.

Dazu sagte ver.di-Sprecher Harald Reutter der "Financial Times Deutschland", wenn Koschnick wirklich nicht daran glaube, dass man über eine Schlichtung zu einer Lösung kommen könne, "ist es fraglich, ob er dann als Schlichter geeignet ist".

Koschnick hatte sich zuvor verhalten optimistisch geäußert: "Ich bin evangelischer Christ und von daher verpflichtet, immer optimistisch zu sein, voller Hoffnung. Aber nicht zu sehr. "

Die Verhandlungen für die rund drei Millionen Beschäftigten waren am Donnerstagmorgen nach 14-stündigem Ringen abgebrochen worden. ver.di-Chef Frank Bsirske sagte, das Arbeitgeber-Angebot sei eine Provokation gewesen. Es sah Gehaltssteigerungen um zunächst 0,9 und später 1,2 Prozent sowie eine Verlängerung der Arbeitszeit in Westdeutschland vor. Die Gewerkschaft bekräftigte nach dem Scheitern ihre Forderung nach einer Lohnerhöhungen von über drei Prozent und warnte für den Fall eines Scheiterns der Schlichtung von lang andauernden Streiks.

Nach Bsirskes Angaben beginnt die Friedenspflicht während des Schlichtungsverfahrens am Sonntag und die Schlichtung selbst am 28. Dezember. Am 5. Januar werde eine Einigungsempfehlung vorliegen, über die dann am 9. Januar abgestimmt werde.

Quelle: ntv.de

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