Politik

Viele Pläne - wenig Maßnahmen Jugendliche Raucher im Ausland

Pläne, den Tabakkonsum von Jugendlichen zu beschränken, gab es auch im europäischen Ausland genug. Doch umgesetzt wurde von diesen Plänen bislang kaum etwas. Nahezu überall können auch Jugendliche unter 16 Jahren, trotz gesetzlicher Verbote und mancher Warnhinweise in den Geschäften, ungehindert Zigaretten kaufen.

Keine Altersbeschränkung in Frankreich

In Frankreich gibt es für den Kauf von Zigaretten keinerlei gesetzliche Altersbeschränkungen. Pläne, ein Mindestalter von 16 Jahren an einzuführen, wurden nicht umgesetzt. Seit 1993 ist hier allerdings das Rauchen in der Öffentlichkeit, in Schulen, Bars und Restaurants verboten oder eingeschränkt. Auch Zigarettenwerbung ist untersagt. Auch in der Schweiz ist der Verkauf an Jugendliche nicht gesetzlich verboten. Allerdings haben große Einzelhandelsketten eine Grenze von 16 Jahren gesetzt. Bis 2005 ist hier eine große Aufklärungskampagne mit Kosten von 22 Mio. Euro geplant.

In Österreich dürfen Tabakwaren nicht an unter 16-Jährige verkauft werden. Doch selbst im Gesundheitsstaatssekretariat wird zugegeben, dass das Gesetz wirkungslos ist. Auch in Italien und Spanien darf man laut Gesetz erst ab 16 Jahren Zigaretten kaufen. Aber viele Verkäufer halten sich nicht daran. Beschränkungen für Automaten gibt es nicht.

Teure Zigarettenpackungen in Großbritannien

Erst von einem Alter von 16 Jahren an dürfen die Zigarettenautomaten in Großbritannien benutzt werden, kontrolliert wird das allerdings nicht. Auch Versuche, den Tabakkonsum Jugendlicher durch höhere Preise einzuschränken, scheiterten bislang. In Grossbritannien kostet eine Packung immerhin umgerechnet mehr als sieben Euro. Die Preise in Frankreich sind in den vergangenen Jahren verdoppelt worden, Raucher müssen jetzt im Schnitt 3,50 Euro bezahlen. In der Schweiz, wo Zigaretten billiger sind als in den übrigen europäischen Ländern, wird über eine Steuererhöhung nachgedacht.

In den USA dürfen Tabakwaren nicht an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden. Die Geschäfte sind verpflichtet, ihre Kunden im Zweifelsfall nach ihren Ausweisen zu fragen. Wer Zigaretten an Minderjährige verkauft und dabei erwischt wird, muss mit einer Strafe rechnen. Sehr wirkungsvoll scheinen allerdings auch diese Regelungen nicht zu sein: Eine Studie im Auftrag des obersten Bundesarztes der USA ergab, dass Jugendliche unter 18 Jahren in etwa 67 Prozent der Fälle auch Zigaretten kaufen konnten. Schätzungen gehen davon aus, dass täglich etwa 3.000 Teenager in den USA mit dem Rauchen beginnen.

Quelle: ntv.de

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