Polizei schließt nicht aus Julia möglicherweise angefahren
06.07.2001, 13:22 UhrIm Fall der getöteten achtjährigen Julia aus Biebertal bei Gießen schließt die Polizei nicht aus, dass das Mädchen vor seinem Verschwinden vor einer Woche bei einem Verkehrsunfall verletzt worden sein könnte. Er werde ermittelt, ob Julia an einer Fußgänger-Ampel angefahren und später getötet wurde, teilte die Polizei in Gießen mit. Der Täter könnte sie mitgenommen haben, um den Unfall zu vertuschen.
Zeugen hatten angegeben, Julia am Tag ihres Verschwindens in Biebertal an der Ampel gesehen zu haben. Dort suchen Spezialisten nun nach Unfallspuren.
Nach bisherigen Erkenntnissen starb Julia an einem Schädelbruch, vermutlich schon am Tag ihres Verschwindens. "Es spricht einiges dafür", so Oberstaatsanwalt Reinhard Hübner. Ein rechtsmedizinisches Gutachten soll noch Aufschluss über den Todeszeitpunkt geben. Sicher sei, dass das Mädchen schon tot war, als es auf dem Holzstapel im Wald angezündet wurde.
Die Sonderkommission mit 25 Beamten sucht außerdem nach dem Rucksack des Mädchens, in dem zwei bunte Wasserpistolen waren. Bei der Fahndung nach dem Täter ist die Polizei mit der Überprüfung Hunderter Hinweise aus der Bevölkerung beschäftigt. Auch wird nach Verdächtigen gefahndet, die große Mengen Benzin in Kanistern gekauft haben oder Brandverletzungen aufweisen.
In der Nacht zum Mittwoch hatte die Polizei die verkohlte Leiche des Mädchens im 50 Kilometer entfernten Niddatal gefunden. Ein Tatverdächtiger wurde am Donnerstag wieder freigelassen, weil er ein Alibi hatte.
Quelle: ntv.de