Einheitliche Abitur-Standards ab 2017 KMK schafft das Zentral-Abi nicht
19.10.2012, 13:08 Uhr
Die Kultusminister der Länder einigen sich auf ihrer Konferenz in Hamburg auf bundesweite Bildungsstandards für das Abitur. Betroffen sind vier Fächer. Von einem Zentralabitur ist diese Lösung aber noch meilenweit entfernt. Zudem wollen die Kultusminister eine gezielte Hilfe für Migrantenkinder auf die Beine stellen.
Die Abitur-Prüfungen in den 16 Bundesländern sollen vergleichbarer werden. Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder beschloss dazu verbindliche Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in den Fremdsprachen Englisch und Französisch, wie die KMK in Hamburg zum Abschluss einer zweitägigen Sitzung mitteilte.
Im Schuljahr 2016/17 soll es demnach auf Grundlage dieser Standards bundesweit gleich schwere Abiturprüfungen in den zentralen Fächern geben. Sechs Länder - es handelt sich um Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen - wollen vorangehen. Sie wollen schon 2014 gemeinsame Prüfungen einführen.
Die Bildungsstandards beschreiben Anforderungen, die Schüler am Ende der gymnasialen Oberstufe im jeweiligen Fach im Durchschnitt bewältigen sollten. Die Kultusministerkonferenz schaffe mit dem Beschluss für das Abitur in diesen Fächern gleiche Leistungsanforderungen, erklärte der amtierende KMK-Präsident, der Hamburger Schulsenator Ties Rabe. So werde für mehr Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern gesorgt, sagte der SPD-Politiker. Ein Zentralabitur ist diese Lösung aber nicht.
Gezielte Hilfe für Migrantenkinder
Am Rande der KMK wurde mitgeteilt, dass Bund und Länder mit einer gemeinsamen Initiative das Sprach- und Lesevermögen von Kindern mit ausländischen Wurzeln fördern wollen. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Programms sei es, dass alle Kinder eine bessere individuelle Sprach- und Leseförderung in den Kitas und Schulen erhalten. Die Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" soll im Herbst 2013 starten. Dabei sollen auch bestehende Angebote auf ihre Wirksamkeit und Effizienz hin überprüft und weiterentwickelt werden.
Quelle: ntv.de, dpa