Politik

Blauhelme mittendrin Kämpfe im Kongo

Kongolesische Regierungstruppen haben mit Kampfhubschraubern und schwerer Artillerie Stellungen des Rebellengenerals Laurent Nkunda im Osten des Landes angegriffen. Nach Angaben von UN-Friedenshütern versuchten die Soldaten, die Stadt Mushake etwa 40 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Goma einzunehmen.

Ein UN-Sprecher sagte, die UN-Truppen leisteten logistische Unterstützung für die Regierungstruppen, seien aber nicht an den Kämpfen beteiligt. Mushake gilt als einer der Stützpunkte der Rebellenarmee. Die kongolesische Armee hat bereits vor mehr als einer Woche eine Großoffensive gegen Nkunda und seine Rebellen in der Region Nord Kivu im Osten des Landes angekündigt.

Zuvor hatten Nkundas Truppen die Stadt Nyanzale etwa 100 Kilometer nördlich von Goma eingenommen und die dortigen Regierungstruppen vertrieben. Die meisten der 40.000 Einwohner von Nyanzale sind, ebenso wie die Bevölkerung der umliegenden Dörfer, auf der Flucht.

Hunderte Regierungssoldaten mit Raketenwerfern und anderen schweren Waffen seien auf dem Weg in die Stadt in der Region Nord Kivu. Nkunda, der zur Volksgruppe der Tutsi gehört, kämpft seit etwa einem Jahr gegen die Regierungstruppen und Hutu-Milizen. Er behauptet, die Interessen der kongolesischen Tutsi zu verteidigen.

Zehntausende Menschen sind bereits vor den Kämpfen aus den Dörfern in Nord Kivu geflohen. Menschenrechtsgruppen und internationale Helfer werfen allen Konfliktparteien zahlreiche Verbrechen an der Zivilbevölkerung vor. Vor allem die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat dramatisch zugenommen. Zudem werden seit einigen Monaten verstärkt Kinder als Soldaten missbraucht.

Quelle: ntv.de

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