Politik

Krieg gegen den Terror Kampf gegen Minderheiten

Pakistan, Israel und die Türkei nehmen einer Menschenrechtsorganisation zufolge den von den USA ausgerufenen "Krieg gegen den Terrorismus" als Vorwand, um verstärkt gegen Minderheiten im eigenen Land vorzugehen. Besonders gefährdet seien Minderheiten in Ländern wie Afghanistan oder Irak, die an den Fronten des "Kriegs gegen den Terrorismus" leben, schreibt die Internationale Gruppe für Rechte von Minderheiten in ihrem Jahresbericht 2007, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

"Einige Regierungen in der Welt knüpfen ihre Hoffnungen an die Tatsache, dass sie innerhalb ihrer Grenzen gegen Minderheiten vorgehen können, wenn sie nur Verbündete der USA sind", sagte die Sprecherin der britischen Menschenrechtsgruppe auf einer Pressekonferenz in New York. Die USA müssten diese "völlig inakzeptable" Repression eigentlich verurteilen. "Doch leider ist das nicht der Fall", fügte die Sprecherin hinzu.

In ihrem Jahresbericht zur weltweiten Lage der Minderheiten hebt die Gruppe besonders Pakistan, Israel und die Türkei hervor, weil dort die Verfolgung bestimmter ethnischer Gruppen durch staatliche Behörden im vergangenen Jahr besonders stark zugenommen habe. Israel wurde wegen seiner Politik gegenüber den Palästinensern im Gazastreifen und Westjordanland kritisiert. Die pakistanische Regierung wurde wegen der Unterdrückung verschiedenster Gruppen wie Hindus oder Paschtunen gerügt. Der Türkei warf die Gruppe vor, unter dem Deckmantel des "Kriegs gegen den Terror" härter gegen Kurden und Roma vorzugehen.

Auf einer Negativ-Liste der Gruppe kamen Somalia, Irak, Sudan, Afghanistan, Birma, Kongo, Nigeria, Pakistan, Angola und Russland unter die zehn Länder, in denen Minderheiten am stärksten verfolgt würden. Die Hälfte der 20 problematischsten Länder waren afrikanische Staaten.

Quelle: ntv.de

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