Politik

Gewalt in Damaskus Kampf um Flughafen

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Kämpfe toben in Damaskus.

(Foto: dpa)

Die Gewalt in Syrien nimmt kein Ende. Dass Rebellen versuchen, den Flughafen von Damaskus zu erobern, wird als Zeichen ihrer zunehmenden Stärke gewertet. Der Internet-Zugang zur Welt ist gekappt.

Syrische Rebellen und Regierungstruppen haben sich nach Angaben von Aktivisten schwere Kämpfe um den strategisch wichtigen Flughafen der Hauptstadt Damaskus geliefert. Zwei Airport-Mitarbeiter seien getötet worden, als ihr Bus von Granaten getroffen worden sei, meldeten sowohl Oppositionelle als auch das Staatsfernsehen.

Die Kommunikation in dem Land ist extrem schwierig, weil fast überall das Internet und auch das Telefonnetz ausgefallen sind. In Tokio traf sich derweil die Gruppe der "Freunde Syriens", um über neue Sanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad zu beraten.

Die Kämpfe wirken sich auch auf den Luftverkehr aus: Die ägyptische Fluggesellschaft Egypt Air stellte ihre Flüge nach Damaskus und Aleppo aus Sicherheitsgründen ein. Tags zuvor hatte bereits die Fluggesellschaft Emirates aus Dubai entschieden, Syrien nicht mehr anzufliegen. Die Angriffe sind nach Einschätzung von Beobachtern ein Zeichen dafür, dass die Rebellen immer besser bewaffnet und organisiert sind.

Die Kämpfer rückten nach eigenen Angaben bis auf wenige Kilometer an den Flughafen heran und brachten dabei auch Luftabwehrwaffen der Assad-Truppen in ihre Gewalt. Sie hätten zudem mehrere Armeefahrzeuge zerstört, sagte der Chef der syrischen Menschenrechtsbeobachter in London, Rami Abderrahman.

Internet ausgefallen

Örtliche Aktivisten berichteten, die Rebellen hätten die für den Schutz des Flughafens zuständige Kaserne beschossen. Das Staatsfernsehen meldete hingegen, das Militär habe die Straße zum Flughafen absichern können. Dieser liegt knapp 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Das Regime hatte seine Truppen in dem Gebiet über Nacht verstärkt.

Das Internet und auch die Telefonverbindungen sind nahezu landesweit seit Donnerstag unterbrochen. Die Regierung macht für den Ausfall "Terroristen" verantwortlich. Informationsminister Omran al-Subi dementierte Spekulationen, wonach das Assad-Regime selbst das Internet abgeschaltet habe.

Von dem Treffen der "Freunde Syriens", zu der auch die EU gehört, werde ein "starkes politisches Signal zur Beendigung der Gewalt" in dem Land ausgehen, zeigte sich Japans Außenminister Koichiro Gemba überzeugt. Wie die EU und die USA hat auch Tokio Vermögen von Assad und seinen Militärs eingefroren und verbietet Charterflüge aus Syrien.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR rief zu humanitärer Hilfe für die syrische Unruheprovinz Homs auf. Rund 250.000 Einwohner seien bereits auf der Flucht. Viele lebten in unbeheizten Notunterkünften, die Hälfte der Krankenhäuser sei geschlossen. Bereits 465.000 Syrer seien vor der Gewalt in ihrer Heimat in Nachbarländer geflohen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will noch vor Weihnachten sechs Tonnen Medikamente nach Syrien schicken. "In den bevorstehenden Wintermonaten wird sich die Lage der Flüchtlinge verschlimmern", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters.

Quelle: ntv.de, dpa

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