Kanus und Kanapees Kanadas G8-Absurditäten
08.06.2010, 08:11 Uhr
Kanada, das Land der Seen, Flüsse und Wälder
(Foto: AP)
Die konservative Regierung Kanadas hat sich wegen eines künstlichen Sees für den Ende Juni bevorstehenden G8-Gipfel heftige Kritik aus der Opposition zugezogen. "Wir haben eine Regierung, die einen künstlichen See anlegen lässt, obwohl Kanada bereits jetzt mehr Seen hat als irgendein Land der Erde", spottete der Vorsitzende der Neuen Demokraten, Jack Layton.
Er frage sich, wie Premierminister Stephen Harper eine derartige "Vergeudung von Steuergeldern rechtfertigen" könne, sagte Layton. Der G-8-Gipfel soll am 25. und 26. Juni in Huntsville, 225 Kilometer nördlich von Toronto, stattfinden, für den 26. und 27. Juni ist ein Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Toronto geplant.
Der künstliche See soll im Medienzentrum in Toronto entstehen und die voraussichtlich rund 3000 internationalen Berichterstatter erfreuen, die zu dem Ereignis nach Kanada anreisen. Dazu sind Kanus, Kanapees und ein Baumbestand vorgesehen. Nicht nur die Neuen Demokraten, sondern auch die ebenfalls oppositionellen Liberalen zeigten sich über diese Planungen erstaunt. Ihm sei es rätselhaft, warum niemand in der Regierung darauf hingewiesen habe, dass es eine "schlechte Idee" sei, für einen derartigen Kunstsee zwei Millionen Dollar auszugeben, sagte der liberale Abgeordnete Mark Holland. Dieses Verhalten sei "absurd", bemerkte wiederum Layton.
Quelle: ntv.de, AFP