Politik

Minenunfall in Kabul Kanadische Soldaten getötet

Bei der Explosion einer Landmine in Kabul sind zwei kanadische Soldaten der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) getötet und drei weitere verletzt worden. Ein ungepanzerter Jeep sei am Donnerstag bei einer Patrouille auf einer Nebenstrecke im Süden Kabuls auf die Mine gefahren, sagte ISAF-Sprecher Manfred Wittig in der afghanischen Hauptstadt. Der Geländewagen sei zerstört und ein zweiter beschädigt worden. Einen Anschlag schloss Wittig aus.

Alle Soldaten seien bei der Explosion zunächst verletzt worden, zwei von ihnen seien später an ihren Verletzungen gestorben, sagte Wittig. Der ISAF-Kommandant, der deutsche NATO-General Götz Gliemeroth, sei bestürzt.

Der ISAF gehören auch 1.500 deutsche Soldaten an. Anfang Juni waren in Kabul bei einem Selbstmordanschlag vier Bundeswehrsoldaten getötet und 29 verletzt worden.

Kanada hatte Mitte Juli das Kommando über die Multinationale Brigade der ISAF von Deutschland übernommen und stellt inzwischen rund 1.900 der 5.500 Soldaten der Schutztruppe. Nach mehr als 20 Jahren Krieg und Bürgerkrieg gilt Afghanistan als eines der am meisten mit Minen verseuchten Länder der Welt.

Mutmaßliche El-Kaida-Kämpfer getötet

Bei einer groß angelegten Militäroperation im Grenzgebiet zu Afghanistan erschossen pakistanische Soldaten zwölf mutmaßliche Kämpfer des Terrornetzwerks El Kaida. Zehn mutmaßliche Rebellen seien festgenommen worden, berichtete der private Fernsehsender Geo unter Berufung auf das Militär. In der südafghanischen Provinz Kandahar töteten mit Kampfhubschraubern ausgerüstete US-Soldaten nach afghanischen Angaben vier mutmaßliche Taliban-Kämpfer.

Gegenüber dem Einsatzgebiet der pakistanischen Militäroperation liegt die Region Barmal in der südostafghanischen Provinz Paktika, wo Angriffe der Taliban und El Kaida in den vergangenen Wochen massiv zugenommen haben. Afghanische Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Rebellen von Pakistan aus operieren und für Angriffe über die Grenze kommen.

Armitage plant Stippvisite

Über die Dauer der Operation und die Zahl der eingesetzten Soldaten machte die Armee keine Angaben. Nach Ansicht von Beobachtern dürfte das Vorgehen mit dem bevorstehenden Besuch von US-Vizeaußenminister Richard Armitage in Pakistan und Afghanistan zusammenhängen. Armitage will bei seinem Aufenthalt über die Zunahme der Taliban-Angriffe und die Bemühungen im Kampf gegen deren grenzüberschreitende Aktivitäten sprechen.

Kritiker unter anderem in Afghanistan werfen Pakistan vor, nicht energisch genug gegen die Überreste der radikalislamischen Taliban vorzugehen. Armitage sollte ursprünglich am Donnerstag in Islamabad eintreffen, der Besuch wurde nach Angaben des pakistanischen Außenministeriums aber aus Termingründen verschoben.

Quelle: ntv.de

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