EU-Chefdiplomat Javier Solana ist für seine Friedensbemühungen in Europa und in der Welt mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet worden. Solana sei unermüdlich in den Krisenherden der Welt um Aussöhnung und Frieden bemüht, sagte Oberbürgermeister Jürgen Linden (SPD) beim Festakt im Aachener Rathaus. Die Befriedung des Balkans sei sein "Meisterwerk". Die Jury würdige mit dem Preis Solanas Lebensleistung. Gleichzeitig appellierte sie an die EU-Mitgliedstaaten, die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik als unverzichtbaren Baustein für die Gestaltung Europas möglichst schnell zu verwirklichen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Kurt Beck gratulierten Solana. "Sie haben diese Auszeichnung mehr als verdient", heißt es in dem Glückwunschschreiben der Kanzlerin. "Sie haben sich unermüdlich und mit Erfolg dafür eingesetzt, in der europäischen Außenpolitik zu mehr Gemeinsamkeit zu kommen. Sie haben die EU zu einem wichtigen außenpolitischen Akteur gemacht und Sie haben dieser Außenpolitik Gesicht und Stimme verliehen."

Der SPD-Chef schrieb an Solana: "Mit Ihrem diplomatischen Geschick und Ihrer großen außenpolitischen Erfahrung ist es Ihnen gelungen, das Ansehen Europas in der Welt zu mehren. Hierfür gebührt Ihnen Anerkennung und Respekt."

Der Karlspreis gilt als eine der bedeutendsten europäischen Auszeichnungen. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. In diesem Jahr hatte Luxemburgs Ministerpräsident Jean Claude-Juncker die Auszeichnung erhalten. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der spanische König Juan Carlos (1982) und der frühere spanische Ministerpräsident Felipe Gonzlez (1993).