Politik

Zivilisten als Opfer Karsai: Es reicht

Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat die Tötungen von Zivilisten durch die westlichen Streitkräfte in seinem Land kritisiert. Man könne keine weiteren Fälle akzeptieren, sagte Karsai vor Journalisten in Kabul.

Er habe US- und Nato-Kommandeure wiederholt aufgefordert, Operationen gegen die Taliban mit seiner Regierung abzusprechen, jedoch ohne das gewünschte Ergebnis, so Karsai weiter. Wenn sich weiterhin nichts ändere, werde dies schlimme Konsequenzen für alle haben.

In der vergangenen Woche sind afghanischen Behörden zufolge rund 50 Zivilisten bei Angriffen der US-geführten Truppen ums Leben gekommen. Daraufhin kam es in den vergangenen vier Tagen zu wütenden Protesten gegen die USA und den afghanischen Präsidenten. Am Mittwoch forderten in der östlichen Provinz Nangarhar erneut rund 2.000 Studenten den sofortigen Abzug der US-Truppen.

"Unglücklicherweise hat das Leid in Afghanistan in bestimmten Landesteilen noch kein Ende gefunden", sagte Karsai. "Wir leiden immer noch, entweder wegen terroristischer Operationen oder in Folge von NATO-Operationen." Unter den 4.000 Gewaltopfern im vergangenen Jahr waren rund 1.000 Zivilisten. Die meisten davon starben bei Anschlägen radikal-islamischer Rebellen, zahlreiche kamen aber auch bei Militäroperationen wie Luftangriffen ums Leben.

Quelle: ntv.de

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