Waffenfunde in Afghanistan Karsai unter US-Schutz
25.08.2002, 16:39 UhrDer Kommandeur der US-Truppen in Afghanistan, General Tommy Franks, und der türkische Kommandeur der internationalen Schutztruppe, Generalmajor Hilmi Akin Zorlu, haben am Sonntag in Kabul die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt erörtert. Nach den Worten Franks' muss für ein Erreichen andauernder Stabilität noch viel getan werden, doch bewege sich das Land in die richtige Richtung.
Bei einer Explosion vor einem Gästehaus der Vereinten Nationen in Kabul ist am Sonntagabend ein Afghane verletzt worden. Nach Angaben der afghanischen Polizei detonierte offenbar eine Bombe, die in einer Mülltonne an der Außenmauer des Gästehauses versteckt war. Die afghanische und die UN-Polizei untersuchten den Explosionsort, weil sie befürchteten, es könnten weitere Sprengsätze in der Umgebung verborgen sein. In dem Gebäude sind ausländische Mitarbeiter der UN untergebracht.
Am Samstag war bekannt geworden, dass das amerikanischen Außenministerium im kommenden Monat die Verantwortung für die Sicherheit des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai übernehmen wird. Nach dem Plan sollen Mitglieder des diplomatischen Sicherheitsdienstes die US-Truppen ersetzen, die seit dem Mordanschlag auf den afghanischen Vizepräsidenten Abdul Kadir Anfang Juli den Präsidenten beschützen.
"Die Regierung muss in einer Position sein, ohne Angst vor terroristischer Vergeltung arbeiten zu können", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jo-Anne Prokopowicz am Freitagabend in Washington. Die Arbeit sei zunächst auf ein Jahr angelegt. Ziel sei es auch, afghanische Leibwächter für Karsai auszubilden, die schließlich die Verantwortung für seinen Schutz übernehmen worden. Er hatte zum Zeitpunkt der Tat keine Leibwächter bei sich. Die Täter wurden nicht gefasst.
Chemielabor der El Kaida entdeckt
Afghanische Sicherheitskräfte entdeckten unterdessen nach einem Radiobericht in Kabul ein mutmaßliches Chemielabor des Terrornetzwerks El Kaida. Wie Radio Kabul am Samstag berichtete, wurden in dem Labor 16 verschiedene Chemikalien sowie Sprengstoff und nicht näher bezeichnete Dokumente sicher gestellt.
Das Labor wurde dem Bericht zufolge in einem Haus im Stadtteil Wasir Akbar Chan eingerichtet, in dem früher die saudiarabische Organisation Wafa untergebracht war. Wafa gehört zu jenen Organisationen, denen die USA Verbindungen zu El Kaida vorwerfen. Vor dem Zusammenbruch des Taliban-Regimes Ende vorigen Jahres half Wafa in Afghanistan unter anderem bei der Verteilung von Lebensmitteln und bei Bauarbeiten.
Quelle: ntv.de