Truppenabzugsplan gefordert Karsai verliert die Geduld
25.11.2008, 17:09 UhrAfghanistans Präsident Hamid Karsai hat einen Zeitplan für den Abzug der internationalen Truppen aus seinem Land gefordert. Bei einem Treffen mit Vertretern des UN-Sicherheitsrates habe der Präsident die internationale Gemeinschaft aufgefordert, einen Zeitplan darüber vorzulegen, wie lange der US-geführte "Krieg gegen den Terror" noch in Afghanistan geführt werde solle, sagte Präsidentensprecher Homajun Hamidsada am Dienstag in Kabul. Anderenfalls habe die afghanische Regierung "keine andere Wahl", als eine politische Lösung anzustreben. Dies beinhalte Gespräche mit den radikalislamischen Taliban und weiteren Oppositionellen.
In Afghanistan sind zurzeit 70.000 ausländische Soldaten stationiert, darunter etwa 32.000 US-Soldaten. Der künftige US-Präsident Barack Obama hatte schon im Wahlkampf angekündigt, die US-Streitkräfte in Afghanistan nach seinem Amtsantritt im Januar aufzustocken. Karsais Regierung setzt dagegen auf eine Versöhnung mit den Taliban.
Patrouille gerät in Sprengfalle
Auf deutsche Soldaten ist im Norden Afghanistans ein weiterer Anschlag verübt worden. Nach Angaben der Bundeswehr geriet eine deutsche Patrouille am Montag rund 35 Kilometer nordwestlich von Kundus in eine Sprengfalle.
Dabei sei ein Transportpanzer des Typs Fuchs leicht beschädigt worden. Deutsche Soldaten seien nicht verletzt. Ob Zivilisten bei dem Anschlag zu Schaden kamen, sei nicht bekannt.
Es war der dritte Anschlag auf die Bundeswehr im Norden Afghanistans binnen neun Tagen. Am Montag vergangener Woche waren vier Soldaten leicht verletzt worden, als ihr Fahrzeug am Rande der Stadt Feisabad in eine Sprengfalle geriet. Einen Tag zuvor waren zwei deutsche Soldaten auf einer Patrouillenfahrt südlich von Kundus in eine Sprengfalle geraten und dabei verletzt worden, eine von ihnen schwer.
Quelle: ntv.de