Politik

Staatengemeinschaft skeptisch Karsai will mit Mullah Omar reden

Karsai wirbt derzeit in Pakistan für seinen Aussöhnungsplan mit den Taliban.

Karsai wirbt derzeit in Pakistan für seinen Aussöhnungsplan mit den Taliban.

(Foto: dpa)

Der afghanische Präsident Hamid Karsai ist bereit für Gespräche mit dem radikal-islamischen Taliban-Chef Mullah Omar. Dass Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft damit Probleme haben, findet Karsai unverständlich.

Beim Thema Verhandlungen mit den Taliban gebe es "Verwirrung unter unseren Alliierten", sagte Karsai in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. "Es gibt einen Mangel an Koordination zwischen den Verbündeten."

Seine Regierung habe Kontakte zu hochrangigen Taliban. "Wir sind bereit, mit ihnen, inklusive Mullah Omar, auf der Basis der afghanischen Verfassung zu reden. Für Frieden wollen wir mit jedem Afghanen sprechen, und wenn die Internationale Gemeinschaft damit ein Problem hat, dann sollte sie kommen und das erklären."

Taliban: Erst Abzug, dann Gespräche

Der Mann, der noch nie fotografiert wurde: Auf dem 2003 heimlich von BBC gemachten Foto soll Mullah Omar zu sehen sein.

Der Mann, der noch nie fotografiert wurde: Auf dem 2003 heimlich von BBC gemachten Foto soll Mullah Omar zu sehen sein.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Karsai bietet den Taliban im Rahmen der Verfassung seit längerem erfolglos Gespräche an. Die Aufständischen lehnen Verhandlungen offiziell ab, solange ausländische Truppen in Afghanistan sind.

Die internationale Staatengemeinschaft spricht sich bislang für die Wiedereingliederung einfacher Taliban-Kämpfer in die Gesellschaft aus, während die afghanische Regierung auch mit der Taliban-Führung verhandeln will. Gespräche mit Mullah Omar sind im Westen umstritten.

Karsai sagte, der Versöhnungsprozess werde im Rahmen der Verfassung geschehen. "Wir haben dafür bereits einen detaillierten Plan ausgearbeitet, dem das afghanische Volk in einer baldigen Ratsversammlung zustimmen wird." Der Präsident betonte. "Diejenigen, die ihre Verbindung zum Terrornetz El Kaida nicht abbrechen und ihre Einstellung nicht ändern, werden keinen Platz im Frieden in Afghanistan haben."

Quelle: ntv.de, dpa

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