Politik

Vergewaltigungsprozess Katzav: Schwierige Schlacht

Nach nur 20 Minuten ist der Vergewaltigungsprozess gegen den ehemaligen israelischen Präsidenten Mosche Katzav auf den 1. September vertagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Katzav Sexualvergehen gegen mehrere seiner Mitarbeiterinnen während seiner Amtzeit als Tourismusminister und Präsident vor. Ihm drohen dafür 16 Jahre Haft.

Der 63-Jährige fünffache Vater, der wegen der Vorwürfe 2007 zurücktrat, beteuerte seine Unschuld. "Wir beginnen heute eine lange und schwierige Schlacht, um meinen Namen reinzuwaschen, und ich verspreche euch einmal mehr, dass ich unschuldig herauskommen werde". Insgesamt 56 Zeugen sollen in dem Prozess aussagen.

Umstrittener Deal

Katzav war bereits in einem ersten Verfahren vorgeworfen worden, in seiner Zeit als Tourismusminister von 1998 bis 1999 eine Mitarbeiterin vergewaltigt zu haben. Im vergangenen Jahr hatte er mit dem Obersten Gerichtshof aber einen Kompromiss ausgehandelt, wonach er sich der sexuellen Belästigung, unsittlicher Handlungen und der Zeugenbeeinflussung schuldig bekannte und im Gegenzug nicht wegen Vergewaltigung angeklagt wurde.

Kurz darauf strengte Katzav jedoch den neuen Prozess an, um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu widerlegen. Während seiner Amtszeit als Präsident hatte er nach eigenem früherem Eingeständnis mehrere Mitarbeiterinnen sexuell belästigt. Der umstrittene Deal mit der Staatsanwaltschaft war auf scharfe Kritik bei Frauenorganisationen und Opfern sexueller Gewalt gestoßen. Der Sieger der Präsidentschaftswahl 2000 hatte seit Januar 2007 seine Amtsgeschäfte als Staatschef ruhen lassen und Ende Juni 2007 seinen Rücktritt eingereicht.

Quelle: ntv.de

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