Politik

Kapitel Bundestag bald beendet Kauders Bruder scheitert

Herbe Schlappe für Siegfried Kauder.

Herbe Schlappe für Siegfried Kauder.

(Foto: dpa)

Siegfried Kauder sitzt seit 2002 im Bundestag. Bei der Wahl im nächsten Jahr wollte der Bruder von Unionsfraktionschef Volker Kauder erneut antreten. Doch die CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis verweigert ihm die Gefolgschaft. Donaueschingens OB Frei ist der klare Sieger. Kauder verlässt vorzeitig den Parteitag.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder ist im Kampf um eine erneute Kandidatur am Willen seiner Partei gescheitert. Beim Nominierungsparteitag in Bräunlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis sprach sich die Mehrheit der Delegierten gegen den Bruder von Unionsfraktionschef Volker Kauder aus.

Thorsten Frei gewinnt die Abstimmung.

Thorsten Frei gewinnt die Abstimmung.

(Foto: dpa)

In einer Kampfabstimmung setzte sich der Vizechef der baden-württembergischen CDU, Donaueschingens Oberbürgermeister Thorsten Frei, gegen Kauder durch. Der 39-jährige Frei erhielt 68,6 Prozent der Stimmen, der 61-jährige Kauder 31,4 Prozent.

Siegfried Kauder sitzt seit 2002 für die CDU im Deutschen Bundestag. Er ist Vorsitzender des Rechtsausschusses. Bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr wollte er erneut antreten. Doch weite Teile seiner Partei stellten sich jedoch gegen ihn.

"In dieser Deutlichkeit habe ich nicht mit einem Ergebnis gerechnet", sagte Frei. Er werde versuchen, den parteiinternen Streit der vergangenen Monate durch Sacharbeit und intensive Gespräche mit Parteifreunden zu beenden. Seinen Posten als Oberbürgermeister werde er bis zur Bundestagswahl behalten. Kreisvorsitzender seiner Partei wollte er nicht werden. Diesen Posten hat seit 1993 Kauder, der sich nicht zum Ergebnis äußerte und den Parteitag verließ, inne.

Schlichtung im Vorfeld gescheitert

Zwischen Kauder und seinen Parteifreunden hatte es zuletzt heftige Kontroversen gegeben. Seine Kritiker warfen ihm mangelnde Führung, einen fehlenden Kontakt zur Basis sowie Fehlentscheidungen in Personalfragen vor.

Kauder hatte die Vorwürfe unter anderem als "Rufmord" und "Polit-Mobbing" bezeichnet. Eine parteiinterne Schlichtung unter Führung des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel war im Oktober gescheitert.

Quelle: ntv.de, dpa

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