Der angekündigte Krieg "Kein Angriff vor der Wahl"
31.07.2002, 08:43 UhrBeamte der US-Regierung haben dem Kongress versichert, dass vor den Wahlen im November nicht mit einem Angriff gegen den Irak zu rechnen sei. Die Zeitung "USA Today" berichtete am Mittwoch, die Beamten hätten dies in privaten Gesprächen mit Mitgliedern des Auswärtigen Senatsausschusses klargemacht.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Senatsausschusses, der Demokrat Joseph Biden, erklärte, er rechne ebenfalls nicht mit einer Aktion noch in diesem Jahr. Er glaube, dass die Regierung bisher noch keine Entscheidung über eine etwaige Invasion getroffen habe. Der Auswärtige Ausschuss begann am Mittwoch mit einer Serie von Anhörungen zum Thema Irak. Die Hearings sollen mehr Klarheit über die Bedrohung durch Saddam Hussein und über die Optionen für einen Regimewechsel schaffen.
Geheimdienste widersprechen Rumsfeld und "Bild"
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld äußerte unterdessen die Überzeugung, dass der Irak Verbindungen zur Terror-Organisation El Kaida habe. Auch die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, der Irak habe offenbar die Ausbildung von Kämpfern der El Kaida übernommen. Westliche Geheimdienstkreise widersprachen dieser Darstellung. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr dagegen von "westlichen Geheimdienstkreisen", eine Verbindung zwischen dem Irak und El Kaida sei bisher nicht nachgewiesen worden. Eine solche Information stamme "sicher nicht" von westlichen Geheimdiensten.
Irak droht mit Wirtschaftssanktionen
Die irakische Führung hat am Mittwoch allen Staaten mit Wirtschaftssanktionen gedroht, die einen Angriff der USA befürworten oder unterstützen. Handelsminister Mohammed Mehdi Saleh sagte den USA zudem voraus, ein Angriff werde das Ende ihres Einflusses im Nahen Osten bedeuten.
Iran richtet sich auf Angriff ein
Das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat nach Angaben von Generalstabschef Hassan Firusabadi die Streitkräfte angewiesen, sich auf einen Angriff der USA einzurichten. Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte habe Chamenei den Befehl gegeben: "Erstens unser Arsenal zur Abschreckung bereit zu machen. Zweitens sollen wir für den Fall, dass etwas geschieht, rasch in der Lage sein, den Aggressor zu bestrafen".
Quelle: ntv.de