In Österreich geht es in der Politik offenbar doch mit rechten Dingen zu. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel von der Volkspartei (ÖVP) dementierte den vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider behaupteten Geheimpakt zwischen beiden Politikern. Es gebe "keinen Geheimpakt, kein geheimes Papier", und "schon gar nichts, was hinter dem Rücken der Frau Vizekanzlerin geschehen würde", sagte Schüssel in Eisenstadt.

Haider hatte wenige Stunden zuvor erklärt, er habe sich mit Schüssel auf ein "kleines Entlastungspaket" für finanzschwache Bürger verständigt. Österreichische Medien berichteten, damit solle sowohl die Krise in der FPÖ beendet als auch die Bundesregierung gerettet werden.

Haiders innerparteiliche Widersacherin, die FPÖ-Vorsitzende und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer hatte sich völlig überrascht gezeigt. Sie wisse von einer solchen Übereinkunft hinter ihrem Rücken "überhaupt nichts".

Haider will nach eigenen Worten seine Anhänger, die einen Sonderparteitag gegen Riess-Passer erzwingen wollen, am Wochenende dazu bringen, ihren Antrag zurückzuziehen. Riess-Passer hatte ihren Rücktritt als FPÖ-Parteichefin angekündigt, sollte es zu dem Sonderparteitag kommen. Nach der Einschätzung von Beobachtern hätte das ihre Position in der Koalitionsregierung mit der ÖVP erheblich geschwächt.