Politik

Edwards' Gefolge zieht mit Kein Vize für Obama

Der ehemalige Präsidentschaftsbewerber John Edwards will nicht als Vize-Kandidat des demokratischen Favoriten Barack Obama antreten. Daran sei er nicht interessiert, sagte Edwards auf eine entsprechende Frage im Programm "Today" des Fernsehsenders NBC. Er schloss jedoch nicht aus, in einer möglichen Regierung Obamas eine Rolle zu spielen. Obama habe ihm gesagt, dass er ihn in seinem Team haben wolle, sowohl während des Wahlkampfes als auch nach einem Sieg Obamas, so Edwards.

Dass sich der einflussreiche Demokrat Edwards Obamas Kampagne angeschlossen hat, gilt als wichtiger Meilenstein im US-Vorwahlkampf. "Mit John Edwards' Unterstützungserklärung für Barack Obama", so Der Standard aus Wien, "ist das Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur wohl endgültig gelaufen." Spekulationen um eine Vizepräsidentschaftskandidatur Edwards' seien "nicht aus der Luft gegriffen", so das liberale Blatt. "Wenige würden sich so gut neben Obama einfügen: Der frühere Senator spräche mit weißen Unterprivilegierten und Arbeitern jenes kerndemokratische Klientel an, mit dem sich der elitäre Afroamerikaner so schwertut."

Effektives Timing

Edwards war bereits im Jahr 2004 als Vizepräsidentschaftskandidat angetreten. Im Januar diesen Jahres stieg er aus dem Rennen um das Weiße Haus aus, nachdem er in den ersten Vorwahlen keine Siege verbuchen hatte können. Am Mittwoch sprach er sich schließlich für Obama als Präsidentschaftskandidaten der Demokraten aus - nur wenige Stunden nach einem souveränen Sieg von Rivalin Hillary Clinton bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat West Virginia.

Edwards bestritt, den Zeitpunkt bewusst gewählt zu haben, um dem Sieg der Senatorin den Wind aus den Segeln zu nehmen. Er sei vielmehr der Meinung gewesen, dass die Öffentlichkeit nun seine Haltung kennen solle, erklärte er. "Es ist an der Zeit, dass sich die Demokraten um diesen Kandidaten herum vereinigen." Obama führt mittlerweile fast uneinholbar vor seiner Rivalin. Clinton will dennoch bis zur letzten Vorwahl am 3. Juni im Rennen bleiben.

Zustrom zu Obama

Die gebundenen und ungebundenen Delegierten für den Nominierungsparteitag im August in Denver, die der Demokrat John Edwards 2004 vor seinem Ausstieg aus dem Rennen gewonnen hat, lassen sich nicht lumpen. Nachdem sich der Ex-Senator öffentlich auf die Seite von Barack Obama geschlagen hat, sind laut "Washington Post" bereits 28 seiner Unterstützer seinem Beispiel gefolgt oder haben zu erkennen ergeben, dass sie es tun wollen.

Auch die immerhin 650.000 Mitglieder starke US-Gewerkschaft der Stahlarbeiter, die zuvor hinter Edwards gestanden hatte, schwenkte inzwischen auf Obama um.

Quelle: ntv.de

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