Terror in Nahost Keine Zeitplan für Palästina
08.06.2002, 08:37 UhrUS-Präsident George W. Bush hält es für verfrüht, jetzt einen konkreten Zeitplan für die Schaffung eines Palästinenser-Staates vorzulegen. "Wir sind nicht so weit", sagte Bush am Samstag nach Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak auf dem Landsitz Camp David im US-Staat Maryland.
Mubarak, der mit dem US-Präsidenten gemeinsam vor die Presse trat, bekräftigte dagegen, ein Zeitplan sei nötig, um dem palästinensischen Volk Hoffnung zu geben. Weiter rief Mubarak zu einem israelischen Rückzug aus den palästinensischen Autonomie-Gebieten und einem Ende des Baus jüdischer Siedlungen auf. Übereinstimmend forderten beide Präsidenten Reformen in der palästinensischen Autonomiebehörde.
Wieder Tote und Verletzte
Palästinensische Extremisten haben am späten Samstagabend im Westjordanland erneut eine jüdische Siedlung überfallen. Nach Angaben des israelischen Rundfunks drangen vermutlich drei schwer bewaffnete Extremisten in die Siedlung Jitzar bei Nablus ein und feuerten auf die Bewohner. Dabei wurden sechs Israels zum Teil lebensgefährlich verletzt. Soldaten verfolgten die Attentäter und erschossen zwei von ihnen. Am Morgen hatten zwei Extremisten die Siedlung Karmeh Zur nördlich von Hebron überfallen und dabei drei Israelis, unter ihnen eine 24-jährige Schwangere, getötet.
Der jüngste Überfall ereignete sich am Abreisetag von Israels Ministerpräsident Ariel Scharon in die USA. Er soll am Montag mit US-Präsident Bush zusammen kommen.
Quelle: ntv.de