Praktische Lehren für die Führung? Kim empfiehlt offenbar "Mein Kampf"
19.06.2013, 13:17 Uhr
Kim zeigt sich gerne mit Militärs.
(Foto: REUTERS)
Nordkoreas Machthaber Kim soll zur politischen Bildung ranghoher Politiker zu einer eigenwilligen Methode greifen. Medienberichten zufolge empfiehlt er seiner politischen Elite eine höchst zweifelhafte Lektüre. Nordkorea weist das allerdings zurück und droht den Autoren dieser Nachricht mit dem Tod.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un soll einem Bericht zufolge Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" an ranghohe Mitglieder der Staatsführung zur Lektüre verteilt haben. Mit dem Hinweis, dass Hitler es nach dem Ersten Weltkrieg binnen kurzer Zeit geschafft habe, Deutschland "wieder aufzubauen", habe Kim zu seinem Geburtstag im Januar Übersetzungen des Texts ausgegeben, berichteten südkoreanische Zeitungen unter Berufung auf das von nordkoreanischen Überläufern betriebene Internetportal "New Focus International". Dieses wiederum zitierte einen Vertreter Nordkoreas in China.
Der Nordkoreaner sagte demnach, Kim habe seinem Führungszirkel empfohlen, "Mein Kampf" zunächst "ausführlich zu studieren" und dann "praktische Lehren daraus zu ziehen". Zudem habe er darauf verwiesen, welche Rolle Hitler in seiner Schrift dem Sport beimesse, der den Zusammenhalt in Nazi-Deutschland verstärkt habe, und daher auch in Nordkorea stärker gefördert werden solle.
Die nordkoreanische Führung wies den Bericht verärgert zurück und drohte den Autoren mit dem Tod. "Wir sind (...) entschlossen, umfangreiche Maßnahmen zu ergreifen, um den verachtenswerten menschlichen Abschaum, der solchen Verrat begeht, physisch zu beseitigen", erklärte die Polizeibehörde laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.
Quelle: ntv.de, AFP