Das Liebesleben des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un bleibt ein Rätsel. Das Regime lüftet die Geheimnisse um den Familienstand seines Führers nur Stück für Stück. Da helfen auch die neuen Bilder, die ihn mit einer mysteriösen Frau zeigen, nur sehr wenig.

Über den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-Un ist zumindest eines weltweit bekannt: dass nicht viel über ihn bekannt ist. Das gilt für sein bisheriges Leben oder für sein Verhältnis zu seinem inzwischen toten Vater Kim Jong-Il genauso wie für die Macht, die er tatsächlich in dem vom Militär geprägten Betonkopf-Staat hat oder auch seine Frauengeschichten. Angeblich ist Kim Jong Un längst verheiratet. Aber angeblich gibt es auch eine Jugendliebe, die ihm niemals aus dem Kopf ging.

Hyon Song Wol soll die Dame heißen. Ihres Zeichens national gefeierte Sängerin. In den wenigen Videos, die es von der Dame gibt, trällert sie zu gewöhnungsbedürftiger Plastik-Musik kommunistische Motivationstexte. Es wird geschuftet und geackert – aber immer mit einem Lächeln im Gesicht. Und am Ende stellt die werktätige Frau ein tolles Produkt ins Kaufhallenregal, an dem das Volk seine Freude haben soll.

Mit der Dame, die Hyon sein könnte, lässt sich Kim seit einigen Wochen blicken. Erst in einem Konzert, in dem sie - sichtbar um Unauffälligkeit bemüht - hinter ihm sitzt, dann in einem Kindergarten, in dem sie - schon etwas frecher - hinter ihm steht. Sie ist hübsch, fast so groß wie ihr angeblicher Geliebter, aber sehr schlank dabei. Ganz spekulationsfreudige Südkoreaner meinen dennoch, die Sängerin sei schwanger. Das jedoch ist völlig unbewiesen.

Neue Bilder, alte Fragen

Mysteriös sind da wieder die neuen Bilder, die die Welt erreichen. Zwar könnte die Frau, die mehrfach neben Kim zu sehen ist, optisch wieder Hyon sein. Allerdings wird ihr Name als "Hong" angegeben. Mehr nicht.

Fest steht nur: Dass Kim von der meist in schwarze Kleider gehüllten Frau quasi wie ein Schatten verfolgt wird, legt nahe, dass sie einen besonderes Status hat. Das Regime würde sonst penibel darauf achten, dass die Bilder nicht ins Ausland gelangen. In südkoreanischen Regierungskreisen ist man sich inzwischen (fast) sicher: Kim hat seine erste Frau abgelegt und sich seine Jugendliebe geangelt. Sogar das nordkoreanische Staatsfernsehen soll - ganz vorsichtig - von einer Heirat gesprochen haben. Und nun lässt Kim Bild für Bild und Fernsehnachricht für Fernsehnachricht das Volk an seinem Glück teilhaben. Wobei es gilt, nichts zu überstürzen. Schnelle Veränderung ist nicht angesagt im Land der letzten herrschenden Stalinisten.