Politik

Lücke im Gesetz Kinder ohne Kassenschutz

In Deutschland sind zehntausende Kinder ohne Krankenversicherungsschutz. Grund dafür ist nach einem "Spiegel"-Bericht eine Regelungslücke in der Gesundheitsreform. Weil viele Geringverdiener mit ihren Kassenbeiträgen in Rückstand geraten, verlieren auch deren Familienangehörige ihren Anspruch auf Behandlung im Krankheitsfall. Wie bei den Eltern deckt der Versicherungsschutz demnach auch bei den Kindern nur noch Notfälle sowie die Behandlung akuter und schmerzhafter Erkrankungen ab. Einen vollen Versicherungsschutz haben sie nicht.

Hintergrund ist eine Regelung, mit der die Große Koalition eigentlich die Zahl der Nichtversicherten verringern wollte. Tatsächlich jedoch zahlen viele der nun Neuversicherten ihre Beiträge monatelang nicht. In solchen Fällen schreibt das Gesetz den Krankenkassen vor, dass sie nur die Minimalversorgung bezahlen dürfen. Das Bundesgesundheitsministerium hat dem Bericht zufolge in einem Rundschreiben klargestellt, dass sich "die Ruhenswirkung" auch auf die Angehörigen erstreckt.

Krankenkassen wollen Nachbesserung

Kritik kommt von den Krankenkassen. Er halte es für falsch, Kinder für Versäumnisse ihrer Eltern zu bestrafen, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs. Es müsse schnellstens eine gesetzliche Nachbesserung her, etwa durch Beteiligung der Sozialämter.

Quelle: ntv.de

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