Unterstützung für Hartz-IV-Familien Kinderhilfswerk fordert Nachhilfe
19.02.2010, 07:52 UhrDas Kinderhilfswerk fordert eine bessere Unterstützung für Kinder aus Hartz-IV-Familien. Vor allem Kosten für Nachhilfeunterricht müsse der Staat übernehmen. Auch Sportanlagen und Bäder sollten für Kinder kostenfrei sein.

(Foto: AP)
In der Debatte um Nachbesserung bei den Hartz-IV-Sätzen hat das Deutsche Kinderhilfswerk eine grundsätzliche Übernahme von Nachhilfekosten gefordert.
Kosten für Nachhilfeunterricht bei Kindern aus Hartz-IV-Familien müssten generell vom Staat übernommen werden, und nicht nur befristet bei Krankheit oder Tod von Angehörigen, sagte der Präsident des Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgelegte Härtefall-Liste kritisierte Krüger als "Minimallösung". Der Katalog, der erhöhte Leistungsansprüche ausweist, gehe zu wenig auf die Interessen von Kindern ein.
Zum "unabweisbaren, besonderen Bedarf" für Kinder und Jugendliche zählt Krüger auch Bekleidung in Übergrößen, Brillen, Medikamente und orthopädische Schuhe. "Auch bestimmte Freizeiteinrichtungen, speziell Sportanlagen und Bäder, sollten für Kinder kostenfrei sein", forderte er. Von der Leyen warf er vor, vor allem den Bundeshaushalt schonen zu wollen. Der Forderung des Bundesverfassungsgerichts, dass Hartz-IV-Empfänger künftig in Einzelfällen einen zusätzlichen Sonderbedarf geltend machen können, sei die Regierung nicht in gebotenem Umfang nachgekommen, kritisierte Krüger. Dies werde noch "zu harten Debatten" führen.
Quelle: ntv.de, AFP