Fälle von Kindesmissbrauch Kirche beurlaubt Priester
10.05.2010, 12:58 UhrIn Hamburg und in Köln ist jeweils ein Priester wegen sexuellem Kindesmissbrauch beurlaubt worden. Beide haben ihre Taten gestanden. Derweil will die Erzdiözese in Augsburg nach der Entlassung des Bischofs Mixa verloren gegangenes Vertrauen der Gläubigen zurückgewinnen.
Das Kölner Erzbistum hat wegen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen den Pfarrvikar der Gemeinde Bornheim bei Bonn beurlaubt. Ihm wurde jede seelsorgerische Tätigkeit untersagt. Der 61 Jahre alte Priester ist geständig und hat sich in einer in den Kirchen seiner Gemeinde verlesenen Erklärung entschuldigt. Die Tat geschah Mitte der 1970er Jahre und ist verjährt. Das Erzbistum hat die Staatsanwaltschaft informiert. Über weitere disziplinarische Maßnahmen wird der Vatikan entscheiden. Der bischöfliche Ansprechpartner für Fälle sexuellen Missbrauchs hatte ein Hinweis erhalten.
Auch im Erzbistum Hamburg ist ein Priester wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs vom Dienst freigestellt worden. "Anlass dafür sind Vorwürfe eines Mannes, der Priester habe ihn Mitte der 70er-Jahre sexuell missbraucht", sagte ein Sprecher des Erzbistums. Wie in Köln hat auch der Hamburger Priester die Tat gestanden. Zugleich habe er weitere Betroffene benannt, mit denen es bis 1984 zu sexuellen Handlungen gekommen sei, sagte der Sprecher. Das Erzbistum Hamburg habe die zuständige Staatsanwaltschaft und die Gemeinden, in denen der Priester heute tätig ist, informiert.
In Augsburg soll nach Willen des neuen Diözesanadministrators Josef Grünwald wieder nach der Entlassung des Augsburger Bischofs Walter Mixa wieder Ruhe einkehren. Verlorenes Vertrauen der Gläubigen solle zurückgewonnen werden. Dazu bedürfe es der Selbstkritik. "Es darf nichts vertuscht und unter den Tisch gekehrt werden", sagte der Weihbischof. Die Vorwürfe gegen Mixa müssten geklärt werden. Jetzt gelte es eine schwierige Zeit zu meistern, die Menschen im Bistum seien aufgewühlt und enttäuscht.
Quelle: ntv.de, dpa