Vor dem Supreme Court Klage gegen Giftspritze
25.09.2007, 20:42 UhrDas Oberste US-Gericht hat überraschend angekündigt, sich mit der Verfassungsmäßigkeit der Giftspritze als Hinrichtungsmethode zu befassen. Der Supreme Court nahm den Fall von zwei Todeskandidaten aus dem Bundesstaat Kentucky an, die gegen die Injektion als ungewöhnliche und grausame Bestrafung geklagt hatten. Dies verbietet die US-Verfassung. Ihren Anwälten zufolge ist es das erste Mal seit mehr als 100 Jahren, dass sich das Gericht mit der Frage einer Hinrichtungsmethode beschäftigt. Ein Urteil könnte bis Ende Juni ergehen.
"Das sind wichtige Nachrichten, die faktisch zu einem Moratorium aller tödlichen Injektionen führen sollten, bis das Oberste Gericht entschieden hat", sagte der Justizprofessor Douglas Berman von der Ohio State University.
Über die Anwendung der Todesstrafe entscheiden in den USA die einzelnen Bundesstaaten. Von 50 erlauben gegenwärtig 38 die Todesstrafe, wie auch der Bund. Bis auf Nebraska wenden alle die Giftspritze als Hinrichtungsmethode an - dort ist der Tod durch Strom vorgeschrieben. Gegnern der Todesstrafe zufolge wurden seit 1976 insgesamt 927 Menschen durch die Giftspritze hingerichtet. Auf dem elektrischen Stuhl starben 154, in der Gaskammer 11, drei durch Erhängen und zwei durch ein Erschießungskommando.
Quelle: ntv.de