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Israel findet Waffen in Schule Klinik meldet 26 Tote nach Luftschlag in Gaza

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Nach einem israelischen Luftangriff Ende Oktober in Chan Junis suchen Menschen in den Trümmern nach Überlebenden.

Nach einem israelischen Luftangriff Ende Oktober in Chan Junis suchen Menschen in den Trümmern nach Überlebenden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zivile Einrichtungen im Gazastreifen stehen in der Schusslinie, weil die israelische Armee darin Terrorzentralen der Hamas vermutet. Nun sollen nach den Angaben eines Krankenhausdirektors mindestens 26 Menschen bei Angriffen auf Wohngebäude in Chan Junis getötet worden sein.

Bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben 26 Menschen getötet worden. Bei dem Angriff auf drei Wohngebäude im Stadtteil Hamad seien zudem 23 Menschen schwer verletzt worden, teilte der Leiter des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis mit.

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Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Shalicar, begründete das umstrittene israelische Vorgehen im Gazastreifen mit vielen palästinensischen Opfern mit der Struktur der Hamas und ihren "kleinen Terrorzentralen" in zivilen Einrichtungen. So würden zum Beispiel in einem Krankenhauskomplex von mehreren Dutzend Gebäuden zwei oder drei als Terrorzentralen genutzt, dabei über mehrere Stockwerke verteilt "und dann natürlich unterirdisch", schilderte Shalicar die Lage im ZDF. "Und das natürlich nicht in einem Krankenhaus, sondern in vielen Krankenhäusern."

In den vergangenen Wochen seien aus dem Küstengebiet rund 10.000 Raketen auf Israel abgefeuert worden. "Von wo wurden diese Raketen abgeschossen? Es gibt im Gazastreifen nicht eine einzige Militärkaserne", sagte Shalicar. Die Geschosse würden nach wie vor aus zivilen Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Moscheen und Schulen abgefeuert. "Würden sie Raketen aus Militärkasernen schießen, dann wäre die Hamas an einem Tag schon zerstört." Die Verantwortung für zivile Opfer trage daher allein die Terrororganisation, so Shalicar. Der Armee-Sprecher forderte die Bevölkerung im Gazastreifen erneut auf, sich sämtlich in ein Lager in der Region Al-Mawasi nahe dem Mittelmeer zu begeben, wo ihre Versorgung sichergestellt sei.

Israels Militär findet Waffen und Munition in Kindergarten

Zudem haben israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge in einem Kindergarten und einer Grundschule im Gazastreifen Waffen und Munition gefunden. Bei dem Einsatz im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens seien Panzerbüchsen, Mörsergranaten und andere Waffen sichergestellt worden, teilte das Militär auf der Plattform X mit. "In Kindergärten sollten Spielsachen aufbewahrt werden, keine tödlichen Waffen", hieß es in der Mitteilung. In einem Video war ein Stapel Mörsergranaten zu sehen, auf einem Foto mehrere Panzerbüchsen, Sturmgewehre, Munition und Handgranaten.

Die israelischen Streitkräfte werfen der islamistischen Hamas immer wieder vor, aus zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Zuletzt entdeckte das Militär eigenen Angaben zufolge unter der größten Klinik des Gazastreifens eine Kommandozentrale der Hamas. Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Gruppe bestreitet die Existenz eines solchen Stützpunkts unter dem Schifa-Krankenhaus.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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