Abschläge bereits ab 2013 Kliniken bekommen weniger Geld
15.06.2012, 01:11 Uhr
Nicht jede Operation muss durchgeführt werden, meinen Experten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Experten sind sich sicher: Viele Operationen sind unnötig und werden nur aus ökonomischen und nicht aus medizinischen Gründen durchgeführt. Um dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben, beschließt der Bundestag für 2013 und 2014 Abschläge von 25 Prozent. Ein Gesetz ist für 2015 geplant, doch schon heute sind viele Kliniken fast pleite.
Angesichts einer wachsenden Zahl von Operationen müssen Deutschlands Krankenhäuser bei steigenden Behandlungszahlen künftig Abschläge in Kauf nehmen. Der Bundestag beschloss den Abschlag für die Jahre 2013 und 2014. Die Kliniken bekommen danach für Behandlungen und Diagnosen, die über dem Plan liegen, 25 Prozent weniger Geld. 2015 soll dann ein eigenes Gesetz folgen, um die Ausweitung der Behandlungszahlen einzudämmen.
Krankenkassen und Experten meinen, dass Patienten oft aus ökonomischen statt medizinischen Gründen behandelt werden. Von dem Anstieg bei den Behandlungen von 13 Prozent zwischen 2006 und 2010 sind laut Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) nur 40 Prozent durch die Alterung der Gesellschaft erklärbar.
Schon heute stehen jedoch 15 Prozent der rund 2050 Krankenhäuser in Deutschland vor der Insolvenz - das geht aus dem "Krankenhaus Rating Report 2012" hervor. Viele dieser rund 300 Kliniken könnten aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr über Jahre weitergeführt werden, heißt es in dem Bericht. Die Lage hat sich verschlechtert: 2011 waren 12 Prozent in Insolvenzgefahr. Kleine Kliniken sind besonders betroffen.
Quelle: ntv.de, dpa/jze