In Litauen zeichnet sich ein Regierungswechsel ab. Am Sonntagabend erklärte sich die konservative Vaterlandsunion von Ex-Regierungschef Andrius Kubilius zum Sieger der Parlamentswahlen. Bisher wurde das EU-Mitglied vom sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Gediminas Kirkilas regiert.

"Litauen hat sich für Änderungen entschieden, die ihm von einer Mitte-Rechts-Koalition gebracht werden", sagte der 51-jährige Kubilius in Vilnius. Zuvor waren für seine aus Konservativen und Christdemokraten gebildete Vaterlandsunion bereits 38 Sitze im Parlament ausgezählt worden. Insgesamt erwartete die Vaterlandsunion 45 der insgesamt 141 Sitze im Parlament. Kubilius war von 1999 bis 2000 Regierungschef des größten Staates im Baltikum.

Schon nach dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen galt ein Erfolg des oppositionellen Mitte-Rechts-Lager als wahrscheinlich. Seit der Unabhängigkeit Litauens 1991 von der damaligen Sowjetunion haben sich elf Regierungschefs abgelöst.

In der ersten Runde der Wahl vor zwei Wochen wurden 70 der insgesamt 141 Sitze nach dem Verhältniswahlrecht vergeben, über die übrigen 71 Mandate wurde am Sonntag in einer Stichwahl entschieden. Konkrete Ergebnisse wurden am Montag erwartet.