Politik

Panama gegen den Trend Konservativer gewinnt

Gegen den allgemeinen Linkstrend in Lateinamerika haben die Bürger Panamas am Sonntag einen konservativen Unternehmer zum Präsidenten ihres Landes gewählt. Nach Angaben der nationalen Wahlkommission vom Sonntagabend erreichte Ricardo Martinelli rund 60 Prozent der Stimmen. Die Kandidatin der linken bisherigen Regierungspartei, Balbina Herrera, gestand ihre Niederlage ein. Sie war nur auf rund 36 Prozent der Stimmen gekommen. Die Wahlbeteiligung lag den Angaben der Kommission zufolge bei 72 Prozent. Der neue Präsident wird sein Amt am 1. Juli dieses Jahres antreten.

Martinellis Gruppierung, die "Allianz für den Wechsel" errang den Angaben der Kommission zufolge auch bei den Parlamentswahlen die meisten Stimmen. Martinelli löst den sozialdemokratischen Präsidenten Martn Torrijos von der Demokratischen Revolutionären Partei (PRD) ab. In Torrijos Amtszeit war vor allem die Entscheidung über die Erweiterung des Panamakanals gefallen. Der Ausbau der Wasserstraße ist das wohl wichtigste Zukunftsprojekt in dem mittelamerikanischen Land. Martinelli war vor Jahren selbst Chef des Aufsichtsratsgremiums der internationalen Wasserstraße.

In einer ersten Reaktion sagte Martinelli, der Besitzer der größten Supermarktkette des mittelamerikanischen Landes, er wolle sich für Arbeitsplätze und für Gleichheit der Menschen einsetzen. Der Sohn italienischer Einwanderer rief die Bürger auf, sich verstärkt für die Bekämpfung der Armut einzusetzen, unter der noch rund 40 Prozent der Bevölkerung litten. Panama hat in den vergangenen Jahren einen ansehnlichen Aufschwung erlebt, der aber vielen Armen noch nicht zu gute gekommen ist.

Bei der Wahl am Sonntag stimmten die Panamaer zudem über die Abgeordneten ihres Landes für das Parlament von Mittelamerika (Parlacen) und die Bürgermeister aller Städte und Gemeinden ab.

Quelle: ntv.de

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