Säbelrasseln im Gelben Meer Koreas Kriegsschiffe schießen aufeinander
22.05.2014, 13:21 Uhr
Südkoreanische Schiffe beim Manöver.
(Foto: REUTERS)
An der umstrittenen Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea feuern Kriegsschiffe offenbar Artillerieschüsse ab. Nordkorea soll das Feuer eröffnet haben. Anwohner einer nahen Insel flüchteten sicherheitshalber in Bunker.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen weiter zu: Im Gelben Meer kam es offenbar zu einem Schusswechsel zwischen Kriegsschiffen der beiden Nachbarstaaten. Nordkorea habe das Feuer eröffnet, als das Schiff auf einer Routinepatrouille nahe der umstrittenen gemeinsamen Seegrenze gewesen sei, sagte ein Offizier der südkoreanischen Streitkräfte.
Das Schiff selbst sei nicht getroffen worden. Berichte südkoreanischer Medien, wonach Seoul zurückgeschossen habe, konnte der Offizier nicht bestätigen. Der südkoreanische Fernsehsender YTN berichtete, dass zwei Artilleriegeschosse zurückgefeuert wurden. Ob sie von Wasser oder von Land aus abgeschossen wurden und wo sie einschlugen, blieb jedoch unklar.
Inselbewohner flüchten in Bunker
Die Bewohner der Insel Yeonpyeong, die südlich von der umstrittenen Grenze liegt, zogen sich nach Angaben des Militärvertreters sicherheitshalber in Bunker zurück. Dort waren im November 2010 zwei Soldaten und zwei Zivilisten durch Beschuss aus Nordkorea ums Leben gekommen. Weitere Schüsse seien nach dem Zwischenfall aber nicht gefallen.
Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen mehrere Artillerieübungen in der Region abgehalten. Auch Seoul führt dort immer wieder Manöver durch. Am Dienstag feuerten südkoreanische Kriegsschiffe Warnschüsse ab, um drei nordkoreanische Schiffe zu vertreiben, die kurz die Seegrenze überquert hatten. Pjöngjang drohte daraufhin mit Vergeltung.
Die maritime Demarkationslinie im Gelben Meer wurde nach dem Ende des von 1950 bis 1953 dauernden Koreakriegs einseitig von dem von den USA angeführten UN-Kommando gezogen. Nach Ansicht Pjöngjangs sollte die Grenze weiter südlich verlaufen.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/rts