Politik

Predigten zum Karfreitag Kreuz kein Zeichen nur für Christen

Das Kreuz Christi macht eigene Leidenserfahrungen bewusst und verbindet so mit Gott.

Das Kreuz Christi macht eigene Leidenserfahrungen bewusst und verbindet so mit Gott.

(Foto: dpa)

An Karfreitag wird an das Leiden und Sterben Christi erinnert. Politische Krisen und Konflikte wie in der Ukraine und in Syrien bestimmen die Predigten deutscher Bischöfe. Die Geistlichen prangern die Verletzung von Menschenrechten an.

In der Altstadt von Jerusalem sind am Karfreitag Tausende Christen in einer Prozession die Via Dolorosa entlang gezogen, um an die Kreuzigung Jesu zu erinnern. Viele Gläubige schleppten ein Holzkreuz auf dem Rücken durch die engen Gassen bis zur Grabeskirche. An dem Ort wurde Jesu nach christlichem Glauben beigesetzt, bevor er drei Tage später auferstand.

Der Andrang in der Altstadt war auch wegen des jüdischen Pessach-Fests besonders groß. Dabei wird des Auszugs der biblischen Israeliten aus der Gefangenschaft in Ägypten gedacht.

Kreuz mahnt zur Achtung der Menschenrechte

In Deutschland mahnten evangelische und katholische Bischöfe zum Frieden und menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, warnte in seiner Karfreitagspredigt angesichts des Ukraine-Konflikts vor einer Neuauflage des Kalten Krieges. "Als Kirche ermutigen wir die politisch Verantwortlichen, einen Rückfall in Zeiten und die Logik des Kalten Krieges zu verhindern".

So mahnte der Berliner evangelische Landesbischof Markus Dröge in seiner Predigt die Achtung der Menschenrechte in Krisenregionen wie Syrien, Ägypten und Ukraine an. "Jeder, der in dieser Welt hilflos leidet, weil er zwischen die Räder der Mächtigen geraten ist, erlebt den Schmerz des Kreuzes Christi", sagte er in der Marienkirche. "Das Kreuz ist kein Zeichen nur für Christen. Es ist ein Zeichen des Protests gegen die Missachtung der Menschenwürde." Der Karfreitag sei "der Appell, sich für eine gerechte Welt einzusetzen, die Gewalt und Folter nicht mehr kennt".

Auch der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx sowie der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann setzten Zeichen für einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen. Die europäischen Grenzen dürften "nicht zu einer Todesfalle" für Flüchtlinge werden und die Grenzkontrollen dürften nicht zulasten der Menschenrechte gehen, sagte Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, in der Münchner Frauenkirche.

Auf dem Kreuzweg in Rom

In Rom erinnerten am Karfreitag Tausende Pilger an die Leiden Jesu. Höhepunkt des Programms sollte am Abend der traditionelle Kreuzweg mit Papst Franziskus am Kolosseum sein. Die Zeremonie begleitet in 14 Stationen das Leiden und Sterben Christi. "Jesus aus der Nähe zu folgen ist nicht leicht, denn die Straße, die er wählt, ist der Weg des Kreuzes", schrieb der argentinische Pontifex bei Twitter. Die Meditationen für den Kreuzweg hat in diesem Jahr der italienische Bischof Giancarlo Bregantini verfasst, der für seine Anti-Mafia-Haltung bekannt ist.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP/rts

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