Politik

Stillstand in Umfragewerten Krim und Hoeneß überdecken Parteien-Zank

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(Foto: REUTERS)

Wäre am Sonntag Wahl, gäbe es wohl einen langen Abend. Möglich wäre eine absolute Mehrheit für die Union, genauso aber auch eine Blockade durch die AfD. Im Vergleich zur Vorwoche tut sich nichts – nur Merkel kann einen kleinen Erfolg verbuchen.

Während die Krim-Krise weltweit große Besorgnis vor einem Krieg oder einem neuen Wettrüsten auslöst, bewegt sich bei den Umfragewerten der deutschen Parteien gar nichts. Der "Stern-RTL-Wahltrend" ermittelte im Vergleich zur Vorwoche nicht eine einzige Veränderung. Auch die höchst unterschiedlichen Positionen von Linken und Grünen zu Sanktionen gegen Moskau schlagen sich nicht in den Umfrageergebnissen nieder. Innenpolitisch gab es im Befragungszeitraum kein dominantes Thema: Statt über Politik diskutierte Deutschland vom 10. bis zum 14. März über den Steuerprozess gegen Uli Hoeneß. Die Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen Steuerhinterzieher spielten erst in den Tagen danach eine größere Rolle in den Medien.

Weiterhin führen CDU und CSU mit 42 Prozent und liegen damit etwa bei dem Wahlergebnis von 2013. Die SPD steht mit 23 Prozent 19 Punkte dahinter und unterbietet ihr Wahlergebnis um knapp 3 Punkte. Die Linken wären mit ihren 10 Prozent weiterhin dritte Kraft, die Grünen liegen mit 9 Prozent knapp dahinter. Beide Parteien überbieten in der von Forsa durchgeführten Umfrage ihr Wahlergebnis leicht.

Ob eine fünfte Partei im Bundestag vertreten wäre, ist weiterhin nicht klar. Die AfD kommt auf genau 5 Prozent. Ob sie damit knapp über oder knapp unter der 5-Prozent-Hürde landen würde, lässt sich auch durch die Befragung von 2500 repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten nicht vorhersagen. Etwas schlechter sieht es für die FDP aus, die bei 4 Prozent landet.

Absolute Mehrheit wäre realistisch

Welche Koalitionen möglich wären, hängt von sehr wenigen Stimmen ab. Kommt die AfD nicht in den Bundestag, hätten CDU und CSU genau so viele Stimmen wie SPD, Linke und Grüne zusammen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, wäre eine knappe absolute Mehrheit der Bundestagssitze für die Union also genauso realistisch wie eine knappe rot-rot-grüne Mehrheit. Kommt die AfD aber über die entscheidenden 5 Prozent, bliebe es nur bei den Optionen Große Koalition oder Schwarz-Grün.

So wenig sich in dieser Woche auch bei den Parteien tut: Angela Merkel kann in ihrer Beliebtheit einen Punkt zulegen. Würde der Kanzler direkt gewählt, entschieden sich 57 Prozent der Wähler für Angela Merkel. Sigmar Gabriel verliert bei dieser Frage einen Punkt und landet bei 14 Prozent. Für Merkel plädieren also mehr als viermal so viele Befragte.

Eine leichte Eintrübung gab es bei der Frage nach den Wirtschaftserwartungen.  Ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche glaubt an eine Verbesserung, nun sind es 21 Prozent. Ein Prozentpunkt mehr und damit 34 Prozent glaubt an eine Verschlechterung.

Quelle: ntv.de, che

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