Wie sicher sind die Jobs? Krisentreffen bei Scholz
18.12.2008, 15:56 UhrZur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Konjunkturkrise will die Bundesregierung noch vor Weihnachten zu ersten Absprachen mit der Wirtschaft kommen. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) lud dazu kurzfristig für Freitag die Personalvorstände der 30 DAX-Unternehmen nach Berlin. Ein Ministeriumssprecher bestätigte entsprechende Medienberichte und kündigte weitere Gespräche zur Arbeitsplatzsicherung im Januar an. Es handle sich um ein internes Gespräch, bei dem es um intelligente, effektive Maßnahmen gehen sollte, mit denen sich Entlassungen wegen der Konjunkturkrise vermeiden ließen, sagte ein Sprecher.
Die Initiative von Scholz knüpft an das Krisentreffen am vergangenen Sonntag im Kanzleramt an, auf dem vonseiten der Wirtschaft ein freiwilliger Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ins Gespräch gebracht worden war. Offen ist, ob alle eingeladenen Personalchefs zu dem kurzfristig angesetzten Treffen kommen werden.
Dringliche Aufforderung
In seiner Einladung schreibt der Minister laut "Berliner Zeitung", das Thema dulde keinen Aufschub. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland verlange abgestimmtes Handeln aller Verantwortlichen.
Dem Bericht zufolge trifft sich die am vergangenen Sonntag vereinbarte "Arbeitsgruppe Beschäftigungssicherung" unter Vorsitz von Scholz unmittelbar nach den Beratungen der Koalitionsspitzen am 5. Januar. Ziel sei es, die Beschäftigten in Kurzarbeit stärker zu qualifizieren und sie damit in den Betrieben zu halten. Dazu kann die erweiterte Förderung von Weiterbildungsangeboten für Kurzarbeiter in Verbindung mit der auf 18 Monate verlängerten Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds genutzt werden.
Kurzarbeit steigt an
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise schlägt inzwischen zunehmend auf dem Arbeitsmarkt durch. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnete im November binnen eines Monats eine Verdreifachung der Kurzarbeit, wie Reuters aus Kreisen der Behörde erfuhr. Der Personalabbau bei den Unternehmen sei derzeit so stark wie seit drei Jahren nicht mehr, ermittelte das Londoner Markit-Institut in seiner monatlichen Umfrage.
Quelle: ntv.de