Mehr private Bauern Kuba schließt Betriebe
02.05.2008, 08:58 UhrIm Rahmen der vor Wochen begonnenen Agrarreformen hat die kubanische Regierung die Auflösung von 104 unwirtschaftlichen Staatsbetrieben in der Landwirtschaft beschlossen. Wie "Granma", das Blatt der Kommunistischen Partei, weiter berichtete, sollen die restlichen Agrarunternehmen "rationalisiert und neuen Bedingungen angepasst" werden. Sie sollen in Zukunft vor allem Dienstleistungen erbringen, so die Zeitung, ohne auf Einzelheiten einzugehen.
Kubas Landwirtschaft ist nach fünf Jahrzehnten kommunistischer Planwirtschaft nicht in der Lage, die rund elf Millionen Einwohner der Karibikinsel zu ernähren. 2007 hat das Land Lebensmittel im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro eingeführt. Für 2008 sind etwa 1,4 Milliarden Euro für den Lebensmittelimport vorgesehen. Um die Abhängigkeit von den teuren Einfuhren zu mindern, will die neue Regierung unter Ral Castro die landwirtschaftliche Produktion ankurbeln.
Privatisierung
Im Rahmen der Reformen sollen ungenutzte landwirtschaftliche Flächen an landlose Arbeiter und Bauern vergeben werden. Von den 3,5 Millionen Hektar Land wird rund die Hälfte nicht oder mangelhaft genutzt. Nur 32 Prozent der Flächen werden nach offiziellen Angaben von Kooperativen bearbeitet, der Rest von privaten Bauern.
Quelle: ntv.de