Fischmehl-Skandal Künast will besser informieren
15.01.2002, 21:08 UhrDer Skandal um verseuchtes Fischmehl in Niedersachen wird ein Nachspiel auf Bundesebene haben. Wegen schleppender Sicherheitsmaßnahmen lässt Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) die Informationswege in ihrem Haus untersuchen. Ziel sei es, das Informationsystem zur Lebensmittelsicherheit zu verbessern. Es seien Untersuchungen eingeleitet worden um zu prüfen, weshalb der Fehler in Deutschland so spät erkannt worden sei, teilte Staatssekretär Alexander Müller in Berlin.
Ein Bericht dazu soll noch in dieser Woche vorliegen. Das System "muss an beiden Ende verbessert werden", verlangte Müller. Es müsse auch eine Absicherung für den Fall erreicht werden, dass ausländische Behörden Deutschland fehlerhaft über mögliche Gesundheitsgefahren informierten.
Am Montag war bekannt geworden, das 27,5 Tonnen verseuchte Shrimps aus Asien in den Niederlanden mit Fischabfällen vermischt und in Cuxhaven zu Futtermittel verarbeitet wurden. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums wurden mehrere Tonnen verseuchten Fischmehls an Firmen in Deutschland und im Ausland ausgeliefert. 130 Tonnen des mit dem verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belasteten Fischmehls lagerten noch in Cuxhaven. Ob die betroffenen Firmen belastete Futtermittel bereits ausgeliefert hätten, werde gegenwärtig überprüft.
Quelle: ntv.de