Politik

"Das wird zur Katastrophe führen" Kureia warnt Scharon

Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia hat Israel in einem Interview vor "einseitigen Schritten" und dem Bau der Sperranlage auf palästinensischem Land gewarnt. Israel könne keinen Sperrzaun "auf unserem Land bauen, uns wie Hühner in Käfige sperren und hoffen, dass alles gut wird", sagte Kureia der israelischen Zeitung "Maariv". "Das wird zu einer Katastrophe führen." Der Sperrzaun müsse auf der Grenzlinie von 1967 verlaufen, forderte der Premier. "In diesem Fall würden wir uns sogar an den Baukosten beteiligen."

Zu den vom israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon erwogenen "einseitigen Schritte" in den Palästinensergebieten sagte Kureia: "Wenn Scharon Siedlungen abbauen will, bitte sehr - das wäre ein positiver Schritt." Inakzeptabel wäre jedoch in seinen Augen, mit Hilfe der Trennanlage Israel palästinensisches Land einzuverleiben.

"Es wäre ein schwerer Fehler, zu versuchen, uns mit Gewalt zu einem Abkommen zu zwingen. Weder wir noch die Welt würden dies akzeptieren."

Gleichzeitig äußerte sich der palästinensische Ministerpräsident zuversichtlich über die Möglichkeit, mit Scharon eine Einigung zu finden. "Ich glaube, es ist möglich - Wir müssen sofort an den Verhandlungstisch zurückkehren." Jede Seite kenne genau die "roten Linien" der anderen Seite. Es gebe keine Alternative zu Friedensgesprächen. Eine Waffenruhe müsse aber für beide Seiten in gleichem Maße gelten, betonte Kureia. "Es kann nicht angehen, dass wir uns die Hände binden und Israel weiter tun und lassen kann, was es will."

Gefechte in Palästinensergebieten

Im Verlauf einer Razzia haben israelische Soldaten am Donnerstag im südlichen Gazastreifen vier Palästinenser getötet. Nach palästinensischen Angaben wurden bei dem Einsatz in einem Flüchtlingslager 16 weitere Menschen verletzt. Nach der Festnahme eines Mitglieds der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad verließen die Truppen das Wohnviertel in der Stadt Rafah, in das sie in den frühen Morgenstunden eingedrungen waren.

Quelle: ntv.de

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