Steuersystem soll reformiert werden Länder wollen vereinfachen
25.10.2012, 07:50 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Bundesrat beschäftigt sich demnächst mit Ideen zur Vereinfachung des Steuersystems. Auf Initiative von vier Ländern stehen elf Vorschläge zur Debatte. Darunter sind neben einer Erhöhung des Pauschbetrags auch höhere Hürden für die Anrechnung haushaltsnaher Dienstleistungen im Gespräch.
Vier Bundesländer wollen offenbar eine Initiative zur Vereinfachung des Steuersystems starten. Zentraler Punkt sei eine weitere Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags, berichtete die "Süddeutschen Zeitung" über einen Gesetzesentwurf. Die Länder Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Bremen wollen demnach den Freibetrag um 130 Euro anheben. Damit könnten in der Steuererklärung Werbungskosten von bis zu 1130 Euro geltend gemacht werden, ohne dass dafür Quittungen und Belege vorgelegt werden müssten.
Zur Gegenfinanzierung sollen dem Bericht zufolge die sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen nicht mehr in dem Umfang wie bisher abgesetzt werden dürfen. Bislang dürfen die Steuerzahler die Arbeitskosten beim Fiskus geltend machen, künftig aber erst ab einer Schwelle von 300 Euro. Bei Arbeitskosten für eine Dachreparatur über 800 Euro könnten dann zum Beispiel nur noch 500 Euro geltend gemacht werden. 400 Millionen Euro wolle der Staat so zusätzlich einnehmen.
Weitere Länder wollen sich anschließen
Etwas großzügiger würden nach dem Konzept die Regelungen bei der Anerkennung eines Arbeitszimmers werden. So können dies nun auch Beschäftigte geltend machen, die an ihrer Arbeitsstätte kein eigenes Büro haben und deshalb zu Hause einen Arbeitsplatz einrichten müssen. Künftig soll dafür eine Pauschale von 100 Euro im Monat gelten, die ohne Nachweise in Anspruch genommen werden kann. Der sie daraus ergebende jährliche Betrag von 1200 Euro soll dann auch der Höchstbetrag sein, der steuermindernd geltend gemacht werden kann.
Die vier Länder wollen dem Bericht zufolge insgesamt elf Vorschläge in den Bundesrat einbringen, die vor allem der Steuervereinfachung dienten. Entstanden sind sich auf Weisung der Finanzministerkonferenz. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge erwägen Sachsen und Niedersachsen, sich dem Vorstoß anzuschließen. Geplant sei, das Vorhaben am 29. November in den Bundesrat einzubringen und am 14. Dezember zu beschließen.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/rts