"Zockerbuden" behindern Regierungen Lafontaine treibt Sorge um
19.08.2011, 07:03 Uhr
Lafontaine gibt noch immer gerne Ratschläge.
(Foto: picture alliance / dpa)
Weltökonomie war schon immer eines seiner Lieblingsthemen. Nun erklärt der frühere Linken-Chef Lafontaine wieder die Lage auf den Finanzmärkten und das "Treiben der Banken". Zugleich weiß er, wer die "gefährlichste Frau Europas" ist.
Der frühere Oskar Lafontaine sieht wenig Chancen, dass die Vorschläge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy die Euro-Krise eindämmen können. Lafontaine, der unter Rot-Grün kurzzeitig Bundesfinanzminister war, empfinde "Sorge und eine gewisse Resignation", dass die Politik noch immer nicht in der Lage sei, das Treiben der Banken zu beenden, sagte er der "Saarbrücker Zeitung".
Solange "die Banken Zockerbuden sind und die Regierungen daran hindern, die richtigen Entscheidungen zu treffen", werde auch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer scheitern, erklärte Lafontaine. Zugleich attackierte er die Kanzlerin scharf: "Sie versteht das Euro-System nicht, und sie versteht die Finanzmärkte nicht."
Wenn Deutschland als wichtigste Volkswirtschaft Europas Lohndumping betreibe, könne das System nicht funktionieren. Wegen ihrer "falschen Politik" könne man Merkel daher als "gefährlichste Frau Europas" bezeichnen. In der anhaltenden Schuldenkrise macht sich Lafontaine für eine "kräftige Vermögensabgabe" stark.
Quelle: ntv.de, dpa