Politik

Gummigeschosse und Besenstiele Lage in Guantánamo eskaliert

Sicherheitskräfte in Guantánamo (Archivbild von 2007).

Sicherheitskräfte in Guantánamo (Archivbild von 2007).

(Foto: AP)

Unruhen im US-Gefangenenlager Guantánamo: Einem Medienbericht zufolge wehren sich Häftlinge gegen ihre Verlegung in Einzelzellen. Bei den Auseinandersetzungen mit den Wärtern werden Personen auf beiden Seiten leicht verletzt. Seit Februar ist es in Guantánamo zu einer Welle von Hungerstreiks gekommen.

Nach wochenlangen wachsenden Spannungen im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba ist es zu einer Eskalation gekommen. US-Wärter setzten nach Medienberichten Gummigeschosse gegen Häftlinge ein, die sich gegen eine Verlegung aus einer Gruppenunterkunft in Einzelzellen wehrten.

Auf beiden Seiten habe es Leichtverletzte gegeben, zitierte der US-Nachrichtensender CNN einen Militärsprecher in Guantánamo Bay. Dort werden zurzeit noch 166 Terrorverdächtige festgehalten, viele von ihnen schon seit 2002, als das Lager eingerichtet wurde.

Im Februar hatte in Guantánamo eine Welle von Hungerstreiks begonnen. Nach US-Angaben verweigern zurzeit mehr als 40 Häftlinge die Nahrungsaufnahme und werden zum Teil zwangsernährt.

Überwachungskameras verhüllt

Der "Washington Post" zufolge gab der Sprecher der US-Lagerverwaltung, Robert Durand, als Grund für die Verlegung in Einzelzellen an, dass die Gefangenen Überwachungskameras und Fenster der Gemeinschaftsunterkunft verhüllt hätten. Damit sei für die Wärter die Überwachung erschwert und das Risiko für die Gesundheit und Sicherheit der Häftlinge "unannehmbar hoch" geworden. Gefangene hätten sich unter anderem mit Besenstielen gegen die Verlegung gewehrt.

Die Zeitung spekulierte, dass das US-Militär mit der Aktion die Gefangenen gezielt trennen wollte - in der Hoffnung, dass damit die Hungerstreikwelle gebrochen werden könne.

US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung des Lagers vor seiner Wahl 2008 versprochen. Der Kongress verweigerte aber die Mittel für die Schließung und blockierte die Verlegung von Guantánamo-Häftlingen in Gefängnisse in den USA.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen