US-Raketenpläne ad acta Lawrow stärkt Putins Idee
09.06.2007, 20:05 UhrRussland sieht nach Vorlage eines eigenen Alternativ-Vorschlags keine Notwendigkeit mehr für die USA, an ihren Plänen für einen Raketenschild in Osteuropa festzuhalten. Das Angebot, gemeinsam eine russische Radaranlage in Aserbaidschan für Verteidigungszwecke zu nutzen, mache das amerikanische Vorhaben unnötig, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Moskau vor Journalisten.
Gleichzeitig erteilte er der Vorstellung, dass Russland sich an dem von den USA geplanten Schild in Tschechien und Polen beteiligen könne, ein klare Absage. Dies sei Wunschdenken.
Der erste stellvertretende Ministerpräsident des Landes, Sergej Iwanow, betonte zugleich in St. Petersburg auf einer Pressekonferenz, dass der russische Vorschlag nicht vom Tisch sei. US-Präsident George W. Bush hatte am Freitagabend in Danzig signalisiert, trotz des russischen Alternativ-Angebots an seinen Raketenschild-Plänen festhalten zu wollen. Er bedanke sich dafür, dass Polen die Stationierung von Abfangraketen unterstütze, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Polens Präsident Lech Kaczynski. "Wir werden ein faires Abkommen aushandeln, das die Sicherheit Polens und die Sicherheit des ganzen Kontinents erhöhen wird gegen Schurkenregime, die gewillt sein könnten, die freien Nationen zu erpressen."
Beide Politiker betonten, dass Russland nichts zu befürchten habe durch ein Raketenabwehrsystem in Osteuropa. "Weder die US-Pläne noch die polnischen richten sich gegen Russland", sagte Kaczynski. "Russland kann sich sicher vor uns fühlen."
Quelle: ntv.de